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Lüftung

Raumluftqualität hat oberste Priorität bei der Gebäudeplanung. Deshalb beinhaltet Passivhaus-Planung zugleich die Anforderungen des gesundheitsverträglichen Bauens. Gute Luftqualität ist nur erreichbar, wenn regelmäßig „verbrauchte“ Luft gegen frische Außenluft ausgetauscht wird. Mit zweimal täglich Fensteröffnen ist das nicht getan. Eine auf den Frischluftbedarf eingestellte Komfortlüftung ist deshalb in jedem Passivhaus unverzichtbar. Ein regelmäßiger, gesicherter und ausreichender Luftaustausch in der kalten Jahreszeit ist nur mit einer gezielten Komfortlüftung möglich – das gilt auch für ganz gewöhnliche Neubauten. Kontrollierte Wohnraumlüftung dient einem erhöhten Komfort und sorgt für eine hygienisch einwandfreie Raumluft. Mittels Wärmerückgewinnung über einen Wärmeübertrager („Wärmetauscher“) kann zudem Energie eingespart werden.

Folgende Parameter sind für eine passivhaustaugliche Lüftungsanlage Voraussetzung:

  • Wärmebereitstellungsgrad ηWRG,eff ≥ 75 %
  • Zulufttemperatur > 16,5 °C zur Erzielung von Behaglichkeit
  • Stromeffizienz pel < 0,45 Wh/m³
  • Weitgehende Dichtheit des Lüftungsgeräts
  • Schalldruckpegel in Wohnräumen < 25 dB(A)

(siehe Passivhaus Institut)

Lüftung im Plus-Energie-Gebäude

Im Beispielgebäude wurde eine Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ausgeführt. Das Zentralgerät befindet sich im Erdgeschoß im Abstellraum zentral neben der Treppe, um mit möglichst kurzen Wegen alle Räume erschließen zu können.

Die Ansaugung der frischen Außenluft erfolgt über einen Erdreichwärmetauscher. Das Zentralgerät hat einen Wärmebereitstellungsgrad von 85 %. Die Verteilung der Zuluft erfolgt im Erdgeschoß auf kürzestem Weg über den Eingangsflur zum Wohnraum und dem EG-Zimmer. Die Luft strömt über Weitwurfelemente in die Räume ein. Gleiches gilt für das Obergeschoß. Auch dort erfolgt die Zuluftverteilung unter der Decke des Flurs und mit Weitwurfelementen in die vier Räume.

Abluftseitig wird die Luft im Erdgeschoß aus der Küche, dem WC und dem zentralen Abstellraum abgesaugt, im Obergeschoß aus dem Bad.

Der Schallschutz erfolgt hinsichtlich des Geräteschalls und Telefonieschalls über Schalldämpfer im Leitungssystem, das aus Wickelfalzrohr bzw. Rechteck-Blechkanälen gefertigt wurde. Ein Hauptschalldämpfer befindet sich bei Zu- und Abluftleitung jeweils hinter dem Zentralgerät. Dazu kommen die Telefonieschalldämpfer zwischen den Abgängen zu den einzelnen Räumen.

Die Auslegung der Anlage erfolgte nach Passivhaus-Projektierung und orientiert sich für den Nennbetrieb an den unteren Kennwerten der DIN 1946-6 (gültig für Deutschland) (siehe komfortlüftung.at) In Österreich ist die ÖNORM H 6038:20014-02-15 „Lüftungstechnische Anlagen - Kontrollierte mechanische Be- und Entlüftung von Wohnungen mit Wärmerückgewinnung - Planung, Montage, Prüfung, Betrieb und Wartung“ maßgeblich.

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