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Außenwandkonstruktionen mit Vorhangfassade

Wird der Wetterschutz durch eine flächige Bekleidung vor der Dämmung aufgebracht, so spricht man von einer Vorhangfassade.

Es besteht die Auswahl zwischen Holz und Holzwerkstoffen,mineralischen Platten, Natur- und Kunststeinplatten bis hin zu Metall- oder Glasoberflächen sowie Photovoltaik-Paneelen.

Tragkonstruktion: Die Vorhangfassade wird vor das Gebäude gehängt und trägt nur sich selbst. Die Lastabtragung erfolgt mittels eines Befestigungssystems über die dahinterliegende Wand.

Bei Skelettbauten trägt sich die Vorhangfassade über ein geschoßübergreifendes Tragsystem. In dem Fall reicht das Befestigungssystem von Geschoßdecke zu Geschoßdecke bzw. ist auf sonstige Art am Tragwerk des Gebäudes befestigt.

Dämmstoffe: Der Dämmstoff kann frei aus einer sehr großen Anzahl möglicher Materialien gewählt werden. Es kommen sowohl Plattenwerkstoffe infrage als auch Matten, die in das Tragsystem eingepresst werden, bis hin zu Einblasdämmstoffen, die in eine vorgefertigte Form eingebracht werden. Ebenso sind Dämmschäume einsetzbar. Dämmung aus künstlicher Mineralwolle ist besonders bei Gebäuden mit erhöhten Brandschutzanforderungen von Vorteil.

Die Wärmeleitfähigkeit der beiden Materialgruppen liegen zwischen λ = 0,032 und 0,040 W/mK. Ebenso können Dämmmaterialien aus nachwachsenden Rohstoffen eingesetzt werden mit einer Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,035 bis 0,05 W/mK. Insbesondere ist als Einblasdämmstoff Zellulosedämmung zu nennen, die mit guten Eigenschaften hinsichtlich der Produktlinie und der enthaltenen Primärenergie verbunden ist.

Befestigung: Die Befestigung der Vorhangfassade kann mit sehr unterschiedlichen Systemen erfolgen. Holzkonstruktionen sind ebenso möglich wie Metallsysteme, die als Rahmengerüst oder mittels Einzelbefestigungen erstellt werden können. Dabei sollte auf keinen Fall Aluminium eingesetzt werden, aufgrund seiner sehr schlechten Wärmeleitfähigkeit von 200 W/mK. Stahl liegt bei 60 W/mK und Edelstahl zwischen λ = 25 und 15 W/mK, das mithin am besten geeignet ist.

Wichtig ist die thermische Entkopplung des Systems von der tragenden Wand.

Dazu können zum Beispiel Abstandshalter aus wärmedämmendem, druckfestem Material verwendet werden. Zudem sollte das Befestigungssystem als Ganzes eine möglichst geringe Wärmeleitungsfunktion von innen nach außen aufweisen. Hochwertige Systeme weisen einen sehr geringen Wärmebrückeneffekt mit einer Differenz der Wärmebrückenwirkung zu einem ungestörten System von ΔUWB ≤ 0,01 W/m²K auf. Das heißt, bei gleicher Dämmdicke verschlechtert sich der U-Wert einer Konstruktion zum Beispiel von 0,12 auf 0,13 W/m²K.

Wetterschutz: Die Wahl der Fassadenoberfläche kann völlig frei erfolgen. Gewählt werden kann eine Bekleidung mit Holz und Holzwerkstoffen ebenso wie mit mineralischen Platten mit Oberflächen unterschiedlicher Art, Natur- und Kunststeinplatten bis hin zu Metall- oder Glasoberflächen. Wird ein Plus-Energie-Gebäude in der Fassade mit Photovoltaik bestückt, so basiert die Konstruktion ebenfalls auf dem Prinzip der Vorhangfassade.

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