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2.3.4 IT Sicherheit

Energiesysteme gehören zur besonders kritischen Infrastruktur, da nicht nur die Energieversorgung selbst, sondern auch alle anderen kritischen Infrastrukturen wie Wasserversorgung oder Kommunikationsnetze von ihnen abhängen. (siehe WBGU, 2019: 224).

Die Gewährleistung der IT-Sicherheit im Stromsektor wird angesichts dessen, dass immer mehr Akteure Teil des Systems sein werden, eine große Herausforderung sein. „Während Betriebsmittel des Netzes über eine eigene abgeschottete Kommunikationsinfrastruktur verfügen, bildet sich also außerhalb der Netzbetreiber eine auf dem Internet aufbauende Internet-of-Things-Infrastruktur. Diese entzieht sich der Kontrolle der Energieversorger weitgehend“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020).

Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gibt zu bedenken, dass der Trend zu Monopolen in der IKT ein besonders ernst zu nehmendes Risiko schafft. „Ein homogen aufgebautes System reduziert die Resilienz, da das Auftreten sogenannter „Common Cause Failures“ begünstigt wird. Verwendet beispielsweise ein Großteil der Prosumer eine baugleiche Regelungseinheit für ihre Anlagen, erleichtert dies potenziellen Cyberkriminellen, sich Informationen und letztlich die Kontrolle über einen Großteil des Systems zu verschaffen“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020).

Software

„Die steigende Komplexität des Energiesystems ist nur mit einem hohen Automatisierungsgrad zu bewältigen. Da sich die Anforderungen an die Steuersysteme im Zuge der Energiewende stetig ändern werden, muss die eingesetzte Software gut wartbar sein. Sind in den Anlagen die elektrischen Optionen für einen netzdienlichen Betrieb vorgesehen, ermöglichen Software-Updates eine Anpassung an neue, heute noch nicht vorhersehbare Gegebenheiten. Werden hingegen heutige Grid-Codes fest implementiert, müssten bei deren Änderung die Sensoren und Aktoren ausgetauscht werden. Dies ist bei kleinen Anlagen sehr aufwendig, teuer und langwierig. Im schlimmsten Fall führt dies dazu, dass eine erkannte Verwundbarkeit über Jahre nicht komplett behoben werden kann. Software-Updates hingegen sind in der Regel in kurzer Zeit durchführbar, bergen aber die Gefahr, Malware einzuschleusen.“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020: 44)

Grid Codes legen die technischen Regeln fest, die Anlagen zur Stromerzeugung oder Speicher befolgen müssen, um Netzzugang zu erhalten (unter anderem einzuhaltende Spannungsqualität, Verhalten der Anlage bei Frequenzabweichungen, Zugriffsmöglichkeiten für den Netzbetreiber.
Aktoren wandeln elektrische Signale (zum Beispiel Computerbefehle) in physikalische Größen (zum Beispiel mechanische Bewegung zum Öffnen oder Schließen eines Ventils) um.“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020: 44)

Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften weist außerdem darauf hin, dass zum Teil noch nicht klar ist, „wie sich „intelligente“ Komponenten systemisch verhalten werden. So deuten erste Untersuchungen darauf hin, dass Regelungssysteme im Feld sich gegenseitig aufschaukeln können, also gegeneinander arbeiten könnten. Dies ist nur zu vermeiden, wenn sich Regler miteinander abstimmen können, also ein Wissen über das System haben, das über einfache lokale Messungen von Stromkenngrößen hinausgeht“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020: 46).

„Aus Gründen der Resilienz sollten Energieerzeugungsanlagen daher in der Lage sein, auch bei gestörter Kommunikation zumindest Basisfunktionen ausführen zu können. Die dezentrale Datenverarbeitung kann die Störanfälligkeit verringern, da der Betrieb auch bei Ausfall des Netzes oder der Kommunikationsstrukturen aufrechterhalten werden kann“ (acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., 2020: 46).

Weitere Informationen zum Thema Digitalisierung der Stromnetze und IT Sicherheit finden Sie in: LarGo! Sicherer Roll-out von Smart-Grid-Anwendungen in Verteilnetzen. ENERGY INNOVATION AUSTRIA 1/2021. Smarte Energiesysteme. Multilaterale Forschungszusammenarbeit für die Energieversorgung der Zukunft

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