Zum Hauptinhalt springen

Planung von Plus-Energie-Siedlungen

Wichtig ist eine ganzheitliche Betrachtung der Planungsaufgabe. Die energetischen Ansätze müssen nicht nur auf der Seite der NutzerInnen realisiert werden, sondern auch auf der Seite der einzelnen Gebäude und Haushalte (zum Beispiel Ausführung der Gebäudehülle), der energetischen Synergien zwischen den Gebäuden (zum Beispiel Ausgleich von Spitzen) und der Verbindung zum Stromnetz der Umgebung (damit überschüssiger Strom auch verwendet werden kann).

Die energietechnischen Ansätze reichen aber nicht aus, um ein funktionstüchtiges, nachhaltiges Siedlungsgefüge herzustellen. Wenn etwa die Finanzierbarkeit, die soziale Durchmischung oder die Anbindung an die nötige Infrastruktur nicht gewährleistet wird, wird auch das beste Energiekonzept nicht entsprechend angewendet werden.

Nachhaltige Siedlungsplanung ist sehr komplex und erfordert konzeptuelles Denken. Genauso breit ist auch das Leistungsspektrum der beauftragten ArchitektInnen. Einerseits sind städtebauliche Leistungen zu bringen, andererseits entsteht ein Mehraufwand durch die Anwendung von innovativen Gesamtlösungen, die eine energieeffiziente Siedlung hervorbringen.

Städtebauliche Basis-Leistungen:

  • Umfassende Analyse der Voraussetzungen vor Ort
  • Berücksichtigung stadtsoziologischer Aspekte (abgestimmt mit Zielgruppen, zum Beispiel generationenübergreifend planen)
  • Lebensräume für funktionierende Gemeinschaften
  • Gestaltung eines (auch ästhetisch) attraktiven Lebensraumes, mit dem sich BewohnerInnen identifizieren können
  • Integration in den urbanen Kontext
  • Planung von Infrastrukturen („kurze Wege“) und Mischnutzungen
  • Einhaltung von Vorschriften und Normen
  • Barrierefreiheit
  • Intelligenter Einsatz unterschiedlicher Typologien
  • Wirtschaftlichkeitsüberlegungen
  • Evtl. Freiraumplanung

Durch Anforderungen der Nachhaltigkeit kommen noch weitere Bereiche und Kenntnisse hinzu:

  • Energie-Konzept (zentrale und dezentrale Lösungen)
  • Wasser- und Abwassermanagement
  • Einbettung in Naturräume
  • Einbeziehung der nicht-motorisierten Mobilität und Carsharing-Konzepte
  • Verkehrsreduktion, Verkehrsberuhigung, Planung von autofreien Räumen
  • Angebote von energieeffizienten Produkten
  • Reduktion des Haushaltsstrom-Verbrauchs, Sensibilisierung der NutzerInnen
  • spezielle Anforderungen durch spezifische Gegebenheiten vor Ort (beispielsweise Immissionen)
  • Evtl. Auswahl von ökologischen Baumaterialien
  • Ressourcenschonende Produktion (wie Vorfertigung)
  • Akquirieren von Fördermöglichkeiten für innovative Projekte

(siehe auch beispielsweise http://www.rolfdisch.de)

Ein großer Teil der Arbeit von PlanerInnen ist, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu organisieren und zu steuern.

Unterschiedlich ist bei den bisher realisierten Projekten auch die Einbindung der NutzerInnen: Während in der Quartier Vauban NutzerInnen von Anfang an maßgeblich eingebunden waren (mit dem Verein Forum Vauban), ist bei der Plus-Energie-Siedlung Reininghaus Süd der Druck auf das Projekt, marktfähig zu sein, sehr hoch. In der Schweiz wird darauf bestanden, dass die NutzerInnen ausschließlich energieeffizienteste Geräte benutzen, die Förderung wird sonst nicht genehmigt.

Folgende Abbildung zeigt die Gründe der BewohnerInnen für die Wahl der Plusenergiesiedlung Ludmilla Wohnpark nahe Landshut (D). Diese Qualitäten müssen vom interdisziplinären Planungsteam hergestellt werden, damit innovative Plus-Energie-Siedlungen auch angenommen und somit finanzierbar werden.

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“