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Einleitung

Eine Plus-Energie-Siedlung ist weit mehr als eine Ansammlung von Plus-Energie-Gebäuden oder die Ausstattung einer Siedlung mit Photovoltaikanlagen. Siedlungsplanung ist ein Teil des Städtebaus, deshalb kommen hier noch sehr viele Faktoren wie zum Beispiel Infrastruktur oder eine soziale Gesamtbetrachtung des Gebiets hinzu.

Einer der „Vorläufer“ von Plus-Energie-Siedlungen im weitesten Sinne kann in den ersten Versuchen des gemeinschaftlichen Wohnens gesehen werden, die in Österreich in der Zwischenkriegszeit entstanden. Die zugrunde liegende Idee war, höchste Funktionalität verbunden mit hoher Wohnqualität auf kleinstem Raum zu erreichen. Zudem sollten möglichst viele Funktionen im Verbund und damit effizienter gelöst werden. Bei den Werkbundsiedlungen geschah das zum Beispiel durch effiziente gemeinschaftliche Nutzung von Infrastruktur und Freiraum, während es bei den heutigen Beispielen von Plus-Energie-Siedlungen vor allem Energieversorgung und -verbrauch, aber auch Wasserversorgung, Abfall- und Abwasserentsorgung sowie Gemeinschaftsräume sind, die im Verbund effizienter gelöst werden. Das Energiekonzept sollte individuell je nach Standort, Verfügbarkeit von Ressourcen und Leistbarkeit für die BewohnerInnen erarbeitet werden. Eine einheitliche Definition von Plus-Energie-Siedlungen wird erst erarbeitet. Grundsätzlich ist das Ziel, das Gesamtsystem zu optimieren und im Verbund Synergien zu nutzen.

Oft wird eine Plus-Energie-Siedlung lediglich als Ansammlung von Plus-Energie-Gebäuden verstanden. Das ist zwar nicht ganz falsch, denn die Voraussetzung für ein energetisch optimal funktionierendes Gesamtsystem sind optimal ausgeführte Gebäude, aber das alleine ist nicht ausreichend, um das Potenzial voll auszuschöpfen. Wichtig ist vor allem das System, das die Gebäude untereinander in Beziehung setzt: Infrastrukturen können gemeinsam genutzt werden. Bei Plus-Energie-Siedlungen betrifft das vor allem die gebäudeübergreifende Energieversorgung. Wasserversorgung, Gemeinschaftsräume oder Freiraum können ebenfalls geteilt werden. Probleme wie Energiebedarf, Verkehrsaufkommen oder Abfallentsorgung werden für die gesamte Siedlung, nicht für einzelne Elemente gelöst. Durch die intelligente gemeinsame Lösung des Energiebedarfs kann Energie effizienter bereitgestellt werden. Steigende Energiepreise tragen dazu bei, dass sich Plus-Energie-Siedlungen noch schneller amortisieren, vor allem wenn sie Energie nicht nur einsparen, sondern idealerweise auch im Quartier verbrauchen, weil dies die Stromnetze entlastet.

Der effiziente Umgang mit Energie entsteht im Verbund, indem Synergien zwischen den einzelnen Elementen der Siedlungsplanung entstehen. Entscheidend ist die Optimierung des Gesamtsystems. Allerdings gibt es wesentliche Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Gebieten.

Mehr zu diesem Thema, finden Sie im MOOC „Plus-Energie-Quartiere“, Kapitel „Basiskriterien eines PEQs“.

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