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Städtebauliche Aspekte

Im städtebaulichen Maßstab kommen im Vergleich zum Plus-Energie-Gebäude neue Funktionen hinzu. Die Plus-Energie-Siedlung soll nicht nur über ein ausgetüfteltes Energiekonzept verfügen, sie soll auch allen anderen städtebaulichen Anforderungen an Infrastruktur, Naherholungsräume, Wohnklima und vieles mehr genügen. Diese weiteren Aspekte sind zwar nicht Teil der verschiedenen Definitionen, aber sie haben das Potenzial, den Energieverbrauch beträchtlich zu reduzieren. Die Ausweitung der Betrachtung auf einen ganzen Stadtteil oder zumindest eine Siedlung kommt dem Plus-Energie-Konzept sehr entgegen, da bereits das Plus-Energie-Gebäude aus einem ganzheitlichen Ansatz heraus verstanden werden sollte. Erst bei der Berücksichtigung eines größeren, freilich auch komplexeren Feldes kann das volle Potenzial genutzt werden.

Einer dieser Aspekte ist zum Beispiel, Wege möglichst kurz zu halten. Das bedeutet zum Beispiel, dass in den einzelnen Gebäudeabschnitten Mischnutzungen geplant werden. Das verkürzt etwa den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstelle. Zu kurzen Wegen trägt auch die Nahversorgung bei. Ein nächster, damit zusammenhängender Punkt der Mobilität ist Verkehrsmanagement: Autofreie Zonen können geplant und vor allem auch eingehalten werden. Aber nicht alle Teile einer Siedlung sind autofrei planbar, schon alleine für Lieferungen und Noteinsätze sind Straßen nötig. Carsharing und ähnliche Konzepte können dazu beitragen, Energie einzusparen. Durch das geteilte Auto fallen auch weniger Autostellplätze an; diese können auch in Tiefparkgaragen ausgeführt werden. Besonders beim Material und somit bei der Herstellungsenergie und der Versiegelung von Flächen hat die Reduktion der Stellplätze positive Auswirkungen.

Auch die Ausgewogenheit verschiedener Einkommensgruppen ist nötig, damit ein längerfristig funktionierendes Siedlungsgebiet entstehen kann, das zum Beispiel vor Überteuerung gefeit ist. Zu einer gelungenen nachhaltigen städtebaulichen Lösung gehört auch, Potenziale oder Problemstellen der Umgebung vor dem Entwurf exakt zu analysieren, denn nur wenn die Lösung eine ausgewogene Antwort auf die Ausgangssituation ist, kann eine nachhaltige Siedlung entstehen. So kann eine gute Integration in den Natur- oder Stadtraum erfolgen.

In der Smart City bzw. einer energietechnisch nachhaltigen Stadtplanung spielen Bebauung, Städtebau und Energieversorgung zusammen. Selbstverständlich sind energietechnisch gut gelöste Gebäude die Voraussetzung für das Gesamtkonzept, aber hinzu kommt auch die Berücksichtigung des urbanen Stadtklimas, das sich aus Gebäudegeometrie, Windverhältnissen, der Freiraumgestaltung und vielem mehr zusammensetzt. Auch verhaltensbedingte Einsparpotenziale werden eine Rolle spielen. (siehe auch Obernosterer et al. 2010, S. 31)

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