Zum Hauptinhalt springen

1.3.2 Transformation des Finanzsektors

Um bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen, sind nach Angaben der Europäischen Kommission jährliche Investitionen von 350 Milliarden Euro nötig (Pressemitteilung, Europäischer Rechnungshof). Allein für die Stahlindustrie müssen für die Umstellung von Gas und Kohle auf Wasserstoff laut IPCC Milliarden investiert werden.

Nach wie vor ist es jedoch so, dass aufgrund einer Unterbewertung von Klimarisiken eher in fossile Systeme investiert wird. Auf globaler, europäischer sowie nationaler Ebene wird daher versucht „grünes Investment“ zu fördern und private Investitionen zu mobilisieren. Auf dem Pariser Klimagipfel 2017 gründeten acht Zentralbanken und Aufsichtsbehörden das „Network of Central Banks and Supervisors for Greening the Financial System (NGFS)“. Inzwischen hat das Netzwerk 105 Mitglieder. Ziel dieses Netzwerks ist es, grüne und kohlenstoffarme Investitionen zu forcieren.

Im Jahr 2021 wurden in Glasgow die Ziele zur Transformation des Finanzsektors noch einmal bekräftigt, indem die an den oben genannten Initiativen teilnehmenden Finanzdienstleister, die gemeinsam 130 Billionen US-Dollar (112 Billionen Euro) Vermögen verwalten, sich zu einem gemeinsamen Ziel zur Reduzierung von Treibhausgasen verpflichtet haben. Die Glasgow Financial Alliance for Net Zero (Gfanz) aus Banken, Versicherern und Vermögensverwaltern will das verwaltete Geld künftig unter der Maßgabe anlegen, das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 zu unterstützen. (Quelle: Glasgow Financial Alliance for Net Zero)

Im Rahmen der Green Finance Alliance verpflichten sich auch österreichische Finanzinstitute freiwillig zur Ausrichtung ihrer Portfolios am Pariser Klimaziel.

Im folgenden Video wird Divestment, es bezeichnet die Strategien des Abzugs von Finanzmitteln aus klimaschädlichen Geldanlagen, erklärt:

Grundsätzliche Fragen zur Transformation des Finanzsektors

Die EU entwickelte im Rahmen ihres Aktionsplans "Finanzierung nachhaltigen Wachstums" eine einheitliche Taxonomie. Gestärkt werden sollten damit Investitionen in klimafreundliche Technologien. Kritisiert wird jedoch, dass sich in der finalen Fassung Erdgas und Atomkraft als Brückentechnologien finden und damit die Taxonomie an Glaubwürdigkeit verlieren könnte. Besonders im Finanzsektor ist Vertrauen jedoch essentiell und die Gefahr, dass dieses sich nicht einstellt oder verloren geht, ist groß, wenn der Verdacht eines „Green washing“ besteht.

(Besedovsky, N.; 2018) wiederum geht der grundsätzlichen Frage nach, was daraus folgt, „wenn das Finanzwesen einen immer weitreichenderen Einfluss auf die Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung hat. [...] Sie führt aus, dass bei genauerer Betrachtung deutlich wird, „dass massive Zielkonflikte zwischen der Finanzmarktrationalität und der Idee einer nachhaltigen Entwicklung bestehen“ und zwar weil die zeitlichen Dimensionen gegenläufig sind, denn es geht im Finanzwesen grundsätzlich darum, zukünftige potentielle Gewinne bereits in der Gegenwart geltend zu machen. Es werden heute Investitionen in Unternehmen oder Projekte getätigt, von denen erwartet wird, dass sie morgen finanzielle Erträge bringen,“ […] so ist jene im Kontext einer nachhaltigen Gestaltung „fundamental anders. Hier geht es nicht darum, die Zukunft für die Gegenwart verwertbar zu machen, sondern im Gegenteil zukünftige Handlungsmöglichkeiten zu sichern, im Zweifelsfall auch auf Kosten heutiger Komforts und Präferenzen“ (Besedovsky, N.; 2018).

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.

Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.

Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“

Haftungsausschluss:
Sämtliche Inhalte auf der Plattform e-genius wurden sorgfältig geprüft. Dennoch kann keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der Inhalte übernommen werden. Der Herausgeber übernimmt keinerlei Haftung für Schäden und Nachteile, die allenfalls aus der Nutzung oder Verwertung der Inhalte entstehen. Die Zurverfügungstellung der Inhalte auf e-genius ersetzt keine fachkundige Beratung, die Abrufbarkeit der Inhalte ist kein Anbot zur Begründung eines Beratungsverhältnisses.

e-genius enthält Links zu Webseiten Dritter. Das Setzen von Links ist ein Verweis auf Darstellungen und (auch andere) Meinungen, bedeutet aber nicht, dass den dortigen Inhalten zugestimmt wird. Der Herausgeber von e-genius übernimmt keinerlei Haftung für Webseiten, auf die durch einen Link verwiesen wird. Das gilt sowohl für deren Verfügbarkeit als auch für die dort abrufbaren Inhalte. Nach Kenntnisstand der BetreiberInnen enthalten die verlinkten Seiten keine rechtswidrigen Inhalte, sollten solche bekannt werden, wird in Erfüllung rechtlicher Verpflichtungen der elektronische Verweis umgehend entfernt.