1.4.1 Was bedeutet "zukunftsfähige Stadt" konkret?
Wird über die Entwicklung und die Zukunft von Städten gesprochen, werden häufig die Adjektive resilient, klimafit, smart oder widerstandsfähig verwendet.
Zuschreibungen wie „smart“ oder „zukunftsfähig“ können nicht eindeutig definiert werden. Es liegt beim Betrachter/der Betrachterin, welche Schwerpunkte er/sie setzt: ist es primär der Ausbau digitaler Infrastruktur bzw. eine Technologie-Implementierung oder ist es vielmehr das Setzen von Klimaschutzmaßnahmen und Klimawandelanpassungen, auch unter Einsatz von Technologien, kombiniert mit zahlreichen aufeinander abgestimmten Maßnahmen, um ein gesamthaftes Konzept zu erreichen. Um in Richtung resiliente und zukunftsfähige Stadt zu gehen, müssen in jedem Fall rasch Maßnahmen zur Begrenzung klimarelevanter Emissionen sowie zur Klimawandelanpassung gesetzt werden. Von ebensolcher Bedeutung wird es aber auch sein, eine soziale Stadtpolitik nicht außer Acht zu lassen, denn Fragen der Gerechtigkeit sind letztendlich auch die Basis für Akzeptanz und damit Umsetzbarkeit von Maßnahmen. Verankert ist dieser Ansatz auch in den SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung).
Der IPCC (2021) hält zudem fest, dass eine klimaresiliente Entwicklung nicht nur den Schutz der Stadtinfrastruktur beinhaltet, sondern auch den Schutz von Ökosystemen (der Klimawandel führt zu einem dramatischen Artenschwund in Flora und Fauna, mit bisher nicht abschätzbaren Folgen) bzw. die Aufrechterhaltung der Ökosystemfunktion.
Für die Stadtplanung bedeutet dieser Ansatz ein multi- und transdisziplinäres Denken, Planen und Handeln auf unterschiedlichsten Ebenen, wobei je nach Ausgangssituation einer Stadt die Schwerpunktsetzungen in Maßnahmenpaketen andere sein können.
Essentiell für die Zukunftsfähigkeit von Städten wird daher sein, dass zumindest die drei eng miteinander verflochtenen Handlungsstränge „Klimaschutz“, „Klimawandelanpassungen“ sowie „Teilhabe“ in eine gemeinsame Betrachtung einfließen und daraus optimierte Gesamtsysteme entwickelt werden.
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