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Energiekonzept (Basis-Gutachten)

3.5.3 Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energiebereitstellung wird innerhalb der Siedlungsstrukturen zu hohen Teilen auf Photovoltaik basieren. Windkraft ist die zweite relevante Säule der Energiewende, allerdings mit großen Windrädern im Außenbereich. Kleinwindanlagen haben sich bisher nicht als wirtschaftlich erwiesen. Heute werden mit siedlungsintegrierten Techniken Gestehungskosten über PV-Anlagen von 0,12 bis 0,07 €/kWh erreicht. Bei PV-Eigenstromnutzung mit Wärmepumpen können somit bei einer Arbeitszahl von 3 bis 5 die Stromkosten für die Wärmebereitstellung von 0,02 bis 0,04 €/kWh erzielt werden. Das ist deutlich wirtschaftlicher als die aktuelle fossile Versorgung und stabilisiert auf Dauer die Wohnkosten.

Es gibt zahlreiche weitere Optionen für Erneuerbare Energien wie Solarthermie, Biomasse, Geothermie oder Abwärmenutzung, die für jede Planung individuell zu bewerten und an Best-Practice-Techniken wie PV mit Wärmepumpe zu messen sind. Für die Detlevstraße stellten sich diese Techniken als nicht machbar oder unwirtschaftlich dar.

Anzustreben sind Anlagen zur Bereitstellung erneuerbarer Energie innerhalb des Quartiers mit einem Zielwert von mindestens 100 kWh pro m² überbauter Fläche bei einem hohen Anteil Eigenstromnutzung durch Lastmanagement und Zwischenspeicherung. Hohe Netzverträglichkeit der Gebäude mit möglichst geringer Leistungsanforderung aus dem Netz ist insbesondere im Winter bei sehr geringen erneuerbaren Erträgen aufgrund gleichzeitig geringer Solarstrahlung und niedrigen Windgeschwindigkeiten Grundvoraussetzung für zukünftige kostengünstige Energieversorgung. Dabei handelt es sich oftmals nur um kurze Phasen, die es zu überbrücken gilt, da die Erträge aus Windkraft im Winter im Allgemeinen höher liegen als im Sommer.

Für diesen Aspekt regenerativer Energien sollte Erneuerbare Primärenergie (PER) als neue Beurteilungsgröße zur Beschreibung der zukünftigen erneuerbaren Versorgung einbezogen werden.