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Berücksichtigte Kennwerte

4.4.1 Komfort-Kennwerte für die Berechnung

Ein wichtiger Aspekt bei der Betrachtung der Energiekennwerte liegt bei den Annahmen zu den Komfort-Faktoren. Die angenommene Raumtemperatur liegt bei 21 °C, wobei die Erfahrung von vielen hocheffizienten Gebäuden zeigt, dass die Nutzer den Komfort hocheffizienter Gebäude sehr schätzen. So hängt die operative Raumtemperatur vom Wärmeschutz der Gebäudehülle ab. Bei guter Dämmung liegt die Oberflächentemperatur der Umfassungsflächen sehr nah an der Raumtemperatur und die Bewohner fühlen sich bereits bei eher niedrigen Raumlufttemperaturen wohl. Eine unangenehme Bewegung der Raumluft findet aufgrund der sehr homogenen Temperaturen kaum statt, d. h. die Luftgeschwindigkeit liegt sehr niedrig. Bei guter Planung ändert daran auch die Lüftungsanlage nichts, die ihrerseits für eine angenehme relative Luftfeuchtigkeit sorgt unter der Voraussetzung, dass insbesondere im Kernwinter keine zu hohen Volumenströme ausgetauscht werden. Zugleich sorgt die kontinuierliche Zufuhr frischer Außenluft dazu, dass der CO₂-Gehalt in der Raumluft niedrig liegt und Gerüche abgeführt werden.

Behaglichkeit ist ein höchst subjektives Thema – während eine Person friert, ist die andere Person bei denselben Bedingungen kurz vor einem Schweißausbruch. Dennoch wird versucht, den Begriff „Behaglichkeit“ in Zahlen zu fassen – z.B. mit Normen. Als Beispiel sei die Norm „Thermische Behaglichkeit ÖNORM EN ISO 7730“ genannt, die hier näher erläutert wird.