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Ergebnis

4.5 Maßnahmenempfehlungen

Das Quartierskonzept für die Detlevstraße kommt zu dem deutlichen Ergebnis, dass zum Erreichen der Klimaneutralität Best Practice Techniken sowohl auf der Effizienzseite, als auch beim Versorgungssystem sowie bei den erneuerbaren Energien erforderlich sind.

Folgende Anforderungen zeigen, wie das Quartier gestaltet werden kann, um über das Jahr 2050 hinaus mit einem optimalen Zusammenspiel der Komponenten klimaneutral betrieben werden zu können:

  • Effizienz der Gebäudehülle: Standard KfW EH 40, möglichst in Passivhaus-Qualität mit einem Zielwert für den Heizwärmebedarf von 15 bis 20 kWh pro m² Wohnfläche im Jahr
  • Warmwasser: hocheffiziente, weitgehend erneuerbare Systeme mit minimierten Verlusten
  • Haushaltsstrom: Ausstattung der Haushalte mit hocheffizienten Geräten und LED-Beleuchtung, Ziel: 800 kWh pro Wohneinheit zzgl. 10 kWh pro m² Wohnfläche
  • Einbeziehung der E-Mobilität in die Versorgungssysteme als integraler Faktor
  • Anlagen zur Bereitstellung erneuerbarer Energie auf dem Grundstück mit einem Zielwert von 100 kWh/(m²a) bezogen auf die überbaute Fläche bei einem hohen Anteil Eigenstromnutzung durch Lastmanagement und Zwischenspeicherung
  • hohe Netzverträglichkeit der Gebäude mit möglichst geringer Leistungsanforderung aus dem Netz in den Zeiten, in denen nur geringe Erträge aus erneuerbarem Wind und PV gegeben sind
  • Jahresbilanz der CO₂-Emissionen und des Endenergiebedarfs unter null für Wärme, Strom (und E-Mobilität) gegenüber dem erneuerbaren Ertrag
  • Erneuerbare Primärenergie (PER) als neue Beurteilungsgröße zur Beschreibung der zukünftigen erneuerbaren Versorgung.

Je höher der erneuerbare Anteil innerhalb der Siedlungsstrukturen, desto wirtschaftlicher wird der zukünftige Gebäudebetrieb. Bei angepassten Rahmenbedingungen gilt das für Mieter und Vermieter, aber auch makroökonomisch. Je geringer die vorzuhaltende Leistung für den Wohnsektor im Winter bei geringem Angebot an erneuerbaren Energien, desto günstiger sind die Netz-, Speicher- und Regelkosten, die wiederum auf die Endverbraucher umgelegt werden. Die Heizleistung ist eine bestimmende Größe für die Leistungsanforderungen an den vorzuhaltenden redundanten Kraftwerkspark. Deshalb ist hohe Energieeffizienz Grundlage für eine wirtschaftlich betreibbare erneuerbare Versorgung.