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4.1 Der offene Ideenwettbewerb

Abb. 1-3: blauraum, Hamburg / Waterloohain 9 / 22769 Hamburg (alle Rechte vorbehalten)

In die Ausschreibung zum offenen Ideenwettbewerb flossen Ergebnisse aus dem Basisgutachten ein:

"Effizienzstandard: Es wird empfohlen, den Standard KfW Effizienzhaus 40 Plus anzustreben, aber hinsichtlich der baulichen Aspekte den Standard KfW Effizienzhaus 40 auszuschreiben. Der erhöhte Aufwand für die Gebäudehülle beträgt aufgrund des günstigen A/V-Verhältnisses bei optimierter Planung ca. 15 €/m² Wohnfläche. Selbst bei einer Verdopplung des Ansatzes liegen die Mehrinvestitionen deutlich unter dem Förder-Vorteil in Höhe von ca. 92 €/m².

Lüftung: Aufgrund der Schallschutz-Situation sollte unbedingt Lüftungstechnik als Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung ausgeschrieben werden. Am kostengünstigsten sind wohnungszentrale Geräte, wie sie bei der Sewanstraße ausgeführt wurden. Dort lagen die Mehrinvestitionen gegenüber der ohnehin auszuführenden Ablufttechnik unter 30 €/m² Wohnfläche.

Gebäudetechnik: Der Standard KfW EH 40 Plus sollte sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aufgrund der Nachhaltigkeitsaspekte angestrebt werden. Die Mehrinvestitionen gegenüber der ohnehin ausgeführten HOWOGE-Wärme-Variante liegen niedriger als die zusätzliche Förderung. Es gilt allerdings folgende Aspekte im Vorfeld zu klären:

  • Verfügbarkeit der PV-Flächen: es muss geklärt werden, ob die Dachfläche für die KfW-Anforderungen ausreicht. Eine erste Überschlagsrechnung lässt dies möglich erscheinen. Es sollte aber abgestimmt werden, ob es aus gestalterischen Gründen und für die Außenwirkung sinnvoll ist, ca. 100kWpeak an den Südostfassaden zu platzieren.
  • Batterien sind derzeit nur durch die Förderung sinnvoll. Im Winter werden sie nur selten benötigt. Im Sommer reicht die von der KfW geforderte Kapazität an sonnigen Tagen nicht aus, um die Überschüsse vollständig im Gebäude nutzbar zu machen. Damit ist jedoch insgesamt eine angemessene Dimensionierung der Batterie gegeben.
  • Interface: die KfW-Anforderung sollte nicht durch ein Tablet pro Wohnung erfüllt werden, sondern mittels App, die Mieter auf ihr Smartphone laden können. Dazu gibt es bereits Überlegungen anderer Antragsteller, sodass bei der KfW für diese sehr viel kostengünstigere Lösung möglicherweise Bereitschaft besteht. Diese gilt es abzuklären.
  • Leistungen der HOWOGE-Wärme: der KfW EH 40 Plus-Standard bedingt erhöhte Planungsleistungen. Dafür muss ein angemessener Betrag in die Kostenkalkulation der HOWOGE Wärme eingestellt werden."

(HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH)

Das Siegerprojekt  stammt von Schindler Friede Architekten GbR, Berlin (Salomon Schindler) und Mettler Landschaftsarchitektur AG, Berlin (Rita Mettler). 
Die ausgezeichneten Entwürfe finden Sie hier.

Die hoch verdichteten Gebäude mit sehr günstigem A/V-Verhältnis werden möglichst weit nach Osten in Richtung Bahngleise situiert, um auf der Westseite einen parkähnlichen Übergang zum wenig verdichteten angrenzenden Gebiet zu erhalten. Nach Osten sind fast keine Aufenthaltsräume ausgerichtet.