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Planung und Entwicklung des Baukonzeptes

Integrale Planung am Beispiel eines Einfamilien-Plus-Energie-Gebäudes

Soll ein Planungsteam alle Belange eines Plus-Energie-Gebäudes abdecken, so sind folgende Kompetenzen erforderlich:

  • Entwurf und Gesamtkoordination: ArchitektIn oder planender BaumeisterIn – Planung des Gebäudes mit all seinen Leistungsphasen, Koordination des Planungsteams
  • StatikerIn – Ausführung der Tragwerksplanung, gegebenenfalls Konzepte für Schall- und Brandschutz bei größeren Bauten
  • BauphysikerIn & Energiekonzept: Beratung bei den energetisch relevanten Entscheidungen ab der Grundlagenermittlung und Vorentwurfsplanung, Erstellen des Energiekonzepts hinsichtlich der Effizienz und der Gebäudetechnik; Erstellen der energetischen Berechnungen und bauphysikalischen Nachweise, Unterstützung bei der Qualitätssicherung im Bauablauf
  • GebäudetechnikerIn für die Bereiche Heizung, Lüftung, Sanitär, Elektro und erneuerbare Energien
  • Ausführende Firmen mit Fachkompetenz und Referenzen in der Erstellung von Plus-Energie-Gebäuden

Städtebauliche Rahmenbedingungen

Die besonderen städtebaulichen Anforderungen waren im Bebauungsplan wie folgt formuliert:

  • Es sind nur Einzelhäuser zulässig in einer offenen zweigeschoßigen Bauweise.
  • Die Geschoßflächenzahl beträgt maximal 0,8 und die Grundflächenzahl 0,4.
  • Als Dachformen sind Pultdächer mit einer Dachneigung von 7 bis 10° zulässig oder Flachdächer.
  • Die Wandhöhe auf der nördlichen Seite der Gebäude darf maximal 6,00 m betragen, die Firsthöhe der Pultdächer maximal 7,50 m.

Für das Plus-Energie-Gebäude wurde also ein zweigeschoßiges Gebäude mit Flachdach gewählt mit einer sehr geringen Neigung nach Südsüdwest. Die Ausrichtung nach Südsüdwest ist für ein Passivhaus sehr gut geeignet und bringt gegenüber einer reinen Südausrichtung nur minimal ungünstigere Werte.

Raumprogamm

Das Gebäudekonzept sollte eine vielfach nutzbare Grundrisskonzeption ergeben, die sowohl für das Wohnen einer Familie als auch für andere Wohnformen geeignet ist. Zudem war es wichtig, eine einfache und kostengünstige Konstruktion zu ermöglichen. Das Gebäude wurde kompakt in Quaderform konzipiert. Die wesentlichen Aufenthaltsräume sind alle nach Süden ausgerichtet. Im Erdgeschoß befinden sich die Wohn- bzw. Gemeinschaftsräume inklusive Küche sowie ein zusätzliches Zimmer, das multifunktional genutzt werden kann.

Die Gebäudetechnik befindet sich auf engstem Rauman der Nordseite des Gebäudes. Im Erdgeschoß wurde die Lüftungsanlage im Abstellraum untergebracht und darüber in einem kleinen Raum neben bzw. über der Treppe der Gas-Brennwertkessel mit Solar-Pufferspeicher. Im Obergeschoß befinden sich zudem vier Zimmer und das Bad.

Das Gebäude ist auf dieser Grundlage gut für eine vier- bis fünfköpfige Familie nutzbar, ist aber auch für andere Anforderungen sehr funktional – bis hin zur Nutzung durch eine Wohngemeinschaft.

Auf eine Unterkellerung wurde bewusst verzichtet, weil der hohe Aufwand im Vergleich zum Nutzen unangemessen ist. Die Gebäudetechnik konnte problemlos anderweitig untergebracht werden, und ein kleines Nebengebäude auf der Nordseite dient als Kellerersatzraum sowie für die Unterbringung der Gartengeräte und vor allem der Fahrräder.

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