Zum Hauptinhalt springen

Geschichte der Windenergie

Genutzt wurde Wind bereits in vorchristlicher Zeit. Frühe Beispiele sind persische Windmühlen zum Mahlen von Getreide. Diese Windräder wurden und werden nach wie vor aus Holz gebaut und haben eine vertikale Rotordrehachse mit „Windschaufeln“. Ihre Besonderheit ist, dass sie nicht frei aufgestellt, sondern in einen Halbturm eingemauert werden, der als Windfang fungiert.

Wie die ältesten Windmühlen der Welt – sie stehen im Iran – funktionieren, zeigt das folgende Video:

Die Geschichte der Windkraftnutzung zur Stromerzeugung beginnt im 19. Jahrhundert mit dem amerikanischen Gründer der Elektrizitätswirtschaft Charles F. Brush (1849–1929). Er entwickelte nicht nur einen sehr effektiven Gleichstromgenerator und eine kommerzielle Lichtbogenlampe, sondern baute in den Jahren 1887 bis 1888 auch die erste vollautomatische Windkraftanlage zur Stromerzeugung. Die Ausmaße dieser Maschine waren, mit einem Rotordurchmesser von 17 Metern und insgesamt 144 Rotorblättern, gigantisch.

Die Windkraftanlage von Brush lieferte 20 Jahre lang genug Energie, um alle Batterien im Keller seines Wohnhauses mit Energie zu versorgen. Trotz der enormen Größe der Anlage betrug die Leistung des Generators jedoch nur 12 kW. Das lag an den langsam rotierenden Blättern.

Eine verbesserte Leistung brachte die Entdeckung des Dänen Poul la Cour (1846–1908). Dieser fand heraus, dass Anlagen mit weniger Rotorblättern, aber höherer Geschwindigkeit wesentlich effizienter für die Stromerzeugung eingesetzt werden können.

Poul la Cour war ausgebildeter Meteorologe, beschäftigte sich mit den Gesetzen der Aerodynamik und verfügte über einen Windkanal, in dem er Experimente durchführte.

La Cour war vor allem an der Speicherung von Energie interessiert und benutzte den Strom einer Windkraftanlage, um mittels Elektrolyse Wasserstoff für das Gaslicht in einer Schule zu erzeugen. Die Beleuchtung des Gebäudes war zwar gesichert, aber es kam immer wieder zu Explosionen, die die Fenster des Schulgebäudes zerstörten, da der Wasserstoff kleine Spuren von Sauerstoff enthielt.

Schon 1904 hielt Poul la Cour regelmäßig Kurse für angehende Windkraft-Elektroingenieure an der Volkshochschule und baute in diesem Rahmen mehrere Testanlagen. Gleichzeitig gründete er die Gesellschaft der Windkraft-Elektroingenieure, die schon bald fast 400 Mitglieder verzeichnete.

Bereits 1918 wurden in Dänemark 120 Elektrizitätswerke durch eine Windkraftanlage mit Energie versorgt. Die Anlagen deckten zu diesem Zeitpunkt rund 3 % des dänischen Stromverbrauches ab. In den nachfolgenden Jahren wurde das Interesse an Windkraft geringer, bis im Zweiten Weltkrieg Engpässe in der Energieversorgung auftraten.

Während des Zweiten Weltkrieges baute Johannes Juul, ein ehemaliger Schüler von Poul la Cour, die weltweit erste Windkraftanlage zur Erzeugung von Wechselstrom. Diese Konstruktion war richtungsweisend für alle modernen Anlagen und war lange Zeit die größte Anlage der Welt. Sie zeichnete sich durch hohe Zuverlässigkeit aus, denn sie lief elf Jahre komplett ohne Wartung. 1975 ließ die NASA die Windkraftanlage generalüberholen und verwendete sie für Messungen im Rahmen des amerikanischen Windenergie-Programms.

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“