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Strom

Was sind die Herausforderungen von Windkraft in der Stadt?

Im Gegensatz zu ländlichen Gegenden stellen urbane und/oder besiedelte Standorte die PlanerInnen und ErrichterInnen von KWEA vor zahlreiche zusätzliche Herausforderungen:

  • Mangels Erfahrungswerten wird bei der Planung von KWEA oftmals der Einfluss der Umgebung auf die Performance der Anlage vernachlässigt. Geringe Erträge bzw. häufige Störungen und Defekte sind unter anderem die Folgen dieser Planungsfehler.
  • Aufgrund der erhöhten Bodenrauhigkeit ist das Windpotenzial im urbanen Raum auf einer für KWEA üblichen Installationshöhe von 10 bis 20 m über Grund deutlich geringer als auf vergleichbarer Höhe an ländlichen Standorten.
    Darüber hinaus reduzieren häufig Verschattungen durch hohe Bäume, Gebäude oder andere Baustrukturen das Windpotenzial zusätzlich.
  • Eine weitere Herausforderung bei der Planung von KWEA in der Stadt sind die erhöhten sicherheitstechnischen Anforderungen aufgrund der hohen Besiedlungsdichte und der erhöhten Gefährdung von Personen durch Eisabfall, Eiswurf oder abfallende Rotorteile im Schadensfall.
    Diesen Risiken muss durch Abschaltung der Anlage bei Vereisung oder entsprechende Betriebssicherheit der eingesetzten KWEA entgegengewirkt werden. Die Standfestigkeit der Anlage muss dabei auch bei extremen meteorologischen Bedingungen und Blitzschlag gegeben sein.
    Wird eine KWEA an öffentlich zugänglichen Plätzen installiert, verlangen Genehmigungsbehörden oft eine visuelle Kennzeichnung der Anlage wie beispielsweise ein Signalfeuer, um den Einsatz von Rettungskräften gegebenenfalls nicht zu gefährden.
  • Auch subjektiv störende Auswirkungen der KWEA wie
    • Schattenwurf,
    • Lichtreflektionen an den Rotorblättern (Diskoeffekt),
    • Geräuschentwicklungen, Infraschallemissionen,
    • Vibrationen und Schwingungen
    sind zu vermeiden oder so weit einzuschränken, dass die Lebensqualität der AnrainerInnen in unmittelbarer Umgebung der KWEA nicht beeinträchtigt wird.

Eine mögliche Ursache für Geräuschentwicklungen sind Wirbelablösungen an den Rotorblättern. In der Regel sind Savoniusläufer von diesem Phänomen weniger betroffen. Vibrationen und Schwingungen sind insbesondere dann problematisch, wenn Anlagen direkt an einem Wohnhaus montiert werden.

Direkt spürbare Vibrationen und dadurch entstehende Geräuschentwicklungen im Gebäude sind Folgen, die für die EinwohnerInnen des Gebäudes eine Beeinträchtigung darstellen können. Die zusätzliche Belastung der Baustruktur durch die dynamischen Anregungen ist ein weiterer einschränkender Faktor.

Es kann zusammengefasst werden, dass Kleinwindkraftanlagen für ausgewählte Standorte mit gutem Windpotenzial primär eine attraktive Erweiterung zu einer bestehenden Photovoltaikanlage darstellen können.

Bei der Planung und Errichtung sind jedoch zahlreiche technische Herausforderungen zu meistern, um einen sicheren Betrieb der Anlage über mehrere Jahre hinweg zu gewährleisten.

Ausführliche Grundlagen zum Thema Windkraft finden Sie im Lernfeld Windkraft im Themenfeld Erneuerbare Energien auf der Plattform https://www.e-genius.at/lernfelder/themenfeld-erneuerbare-energien/grundlagen-windkraft.

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