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Die Versorgung der Städte

4.4 Trends im Energieverbrauch

Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass der Anteil des Stroms im Energieportfolio schon in den nächsten Jahren deutlich steigen wird. In vielen Bereichen, besonders in der Industrie, wird erneuerbarer Strom als Alternative zu fossilen Energieeinsatz gesehen.

Im Bereich der Haushalte dominiert aktuell noch der Wärmebedarf gegenüber dem Strombedarf. Wärme wird in urbanen Bereichen überwiegend mit Gas und Fern- bzw. Nahwärme bereitgestellt. Durch energieeffizienten Neubau bzw. effiziente Sanierungen wird der Wärmebedarf allmählich reduziert.

Strom wird jedoch auch in der Gebäudetemperierung sukzessive wichtiger, nicht vorwiegend durch elektrische Direktheizungen, aber durch Wärmepumpen sowie Komfortlüftungsanlagen und vor allem auch aufgrund eines steigenden Bedarfs an Gebäudekühlung.

Einzelofenfeuerungen jeglicher Art sind mit den Ansprüchen nach einer guten Luftqualität im dicht verbauten Gebiet nicht mehr vertretbar.

Viele Städte nutzen die Abwärme aus fossilen Kraftwerken und der Müllverbrennung, um Wärmenetze quer durch die Stadt zu ziehen. Diese Nutzungsart ist, obwohl auf nicht erneuerbare Quellen zurückzuführen, in dichten städtischen Bereichen jedenfalls zweckmäßig, da sie die Primärenergieausnutzung der fossilen Rohstoffe in den Kraftwerken signifikant erhöht.

Besteht jedoch kein Bedarf zur Stromerzeugung, ist der reine Betrieb für Wärmezwecke finanziell und ökologisch suboptimal. Genau diese Situation entsteht jedoch in den letzten Jahren vermehrt durch den europaweiten Ausbau der Stromquellen, vor allem der erneuerbaren Quellen Wind und Photovoltaik, aber auch durch vergleichsweise billige fossile Quellen und damit einhergehend billige Preise am europäischen Strommarkt.

Bei großtechnischem Einsatz von Biomasse zu Wärme- oder Stromzwecken ist in urbanen Räumen vor allem die Transportlogistik des Brennstoffs zu beachten, weswegen diese Anwendung nur bei guter Anbindung an Transportwege über Bahn oder Schiff umgesetzt werden sollte.

Im Kraftfahrzeugbereich dominiert bekanntlich die Fossilenergie (Ölprodukte Benzin und Diesel); erneuerbare Energie wird traditionell in der Traktion verwendet (Straßen-, Schnell- und U-Bahnen). Individuelle Elektrofahrzeuge nehmen stark zu. Aber auch Wasserstoff und E-Fuels werden für Autobusse und LKWs erprobt und sind in einigen Städten im Demonstrationseinsatz.

In Gewerbe und Industrie dominieren Strom- und Erdgasanwendungen, vor allem in der Stahlindustrie wird noch überwiegend Koks und Heizöl verwendet. Erneuerbarer Strom und grüner Wasserstoff werden als Alternative für CO₂-neutrale Produktion gesehen.

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