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Wärme

Praxisbeispiele

Beispiel 1: Energiezentrale Rossau

Innsbruck ist seit 2014 „Demo-City“ im EU-Projekt Sinfonia und die Energiezentrale Rossau in Innsbruck ist Teil des „Smart-City-Districts“.

In der „Energiezentrale Rossau“ wird aus verschiedenen Quellen Wärme und Strom erzeugt:

  • Wärme und Strom aus Klärschlamm
  • Wärme aus einer solarthermischen Anlage
  • Nutzung der Abwärme aus Abwasser
  • Strom aus PV

Außerdem werden in der Biofermentationsanlage Bioabfälle und Klärschlamm zu Biogas vergoren. Das gewonnene Biogas wird in einem Blockheizkraftwerk vor Ort verbrannt und zur Nutzung von Strom und Wärme eingesetzt. Im Holzkraftwerk, das eine Brennstoffwärmeleistung von 892 kW, 261 kW elektrische und 393 kW thermische Leistung erreicht, wird Waldhackgut eingesetzt.

Projekt Sinfonia

Sinfonia ist ein Projekt, das über 30 Partner aus acht europäischen Ländern in der Förderlinie „Smart Cities & Communities“ des 7. EU-Forschungsrahmenprogramms eingereicht haben. Entwickelt und umgesetzt werden von Forschungseinrichtungen, Wohnbauträger und Unternehmen aus Tirol Maßnahmen zur

  • hochwertigen Gebäudesanierung: saniert werden 66.000 m² öffentliche Bauten und Wohngebäude der 1930-1980er Jahren, inkl. der Integration erneuerbarer Energiequellen vor Ort (PV, Solarthermie, Wärmepumpen).
  • Umsetzung intelligent vernetzter Strom-, Kälte- und Wärmenetze mit einem hohen Anteil an Energie aus erneuerbaren Quellen. Diese Maßnahmen sollen übertragbar sein.

Ziel der umfangreichen Maßnahmen ist es, in den Demo-Sites 40 bis 50 % der Primärenergie einzusparen und den Anteil erneuerbarer Energien am städtischen Energiemix um mindestens 30 % zu steigern.

Im Anschluss an das Projekt werden für fünf weitere europäische Städte –Rosenheim (D), La Rochelle (F), Sevilla (ES), Paphos (CY) und Boras (SE) die Maßnahmen adaptiert und zur Umsetzung vorbereitet.

Quelle: Universität Innsbruck, Standort Agentur Tirol

Beispiel 2: Abfallverbrennungsanlage Kopenhagen/Dänemark

In einer kurzen Animation wird das Konzept der Abfallverbrennungsanlage in Kopenhagen Copenhill gezeigt:

Beispiel 3: Müllverbrennungsanlage Pfaffenau

Das dritte Beispiel ist die Müllverbrennungsanlage (MVA) Pfaffenau in Simmering. In dieser Anlage werden jährlich ca. 65 Gigawattstunden Strom und 410 Gigawattstunden Fernwärme aus 250.000 Tonnen Müll erzeugt. Diese Strommenge kann ca. 25.000 Haushalte versorgen, die Wärmemenge deckt den jährlichen Verbrauch von ca. 50.000 Haushalten (siehe https://www.wien.gv.at). Pro Stunde werden 32 Tonnen Restmüll bei einer Mindesttemperatur von 850 Grad verbrannt.

Anlagenkonzept (Wiener Kommunal-Umweltschutzprojektgesellschaft mbH, o.J.)

  • Rostfeuerung mit mehrstufiger Rauchgasreinigungsanlage und Abwasseraufbereitung
  • Dampfturbine mit Fernwärmeauskopplung zur Erzeugung von Strom und Fernwärme

Das heiße Rauchgas wird zur Erzeugung von Dampf genutzt. Dieser Dampf treibt mit 40 bar Druck und 400 Grad Celsius eine Dampfturbine zur Erzeugung von elektrischem Strom an. Der nach der Turbine zur Verfügung stehende Dampf wird über Wärmetauscher zur Erzeugung von Fernwärme genutzt, die an das angeschlossene Fernwärmenetz abgegeben wird. Damit können insgesamt ca. 76% der im Abfall enthalten Energie einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden.

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