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Was sind Plus-Energie-Gebäude?

In der 1980er-Jahren wurden als Folge der Ölkrise die ersten energieeffizienten Häuser gebaut. Lange Zeit war der Standard dann das Niedrigenergiehaus mit einem Heizwärmebedarf von etwa 50 kWh/m²a. Mittlerweile ist das Passivhaus mit nur noch 15 kWh/m²a Heizwärmebedarf Standard in der Bautechnik.

Aufgrund der Klimaschutzanforderungen sowie zunehmender Energieknappheit sowie rechtlicher Rahmenbedingungen findet im Bausektor ein dynamischer Prozess des Umdenkens statt: Das Plus-Energie-Konzept, basierend auf der Effizienztechnologie des Passivhauses, wird heute von zahlreichen ExpertInnen als das Baukonzept schlechthin gesehen, um im Gebäudesektor die CO₂-Emissionen sowie den Energieverbrauch zu reduzieren.

„Plus-Energie“ bedeutet, dass die Gebäude in ihrer (Jahres-) Bilanz mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen. Noch ist allerdings in den meisten Ländern nicht festgelegt, wann genau man von einem Plus-Energie-Gebäude sprechen kann, das heißt, es gibt keine standardisierte Definition. Dementsprechend vielfältige Konzepte und auch Bezeichnungen gibt es daher: Nullenergiehaus, Nullemissionshaus, Plus-Energie-Gebäude, das Haus als Kraftwerk, Solaraktivhaus, PassivhausPlus, energieaktives Haus oder net zero energy building.

Konsens besteht dennoch hinsichtlich folgender Punkte:

  • Ein Plus-Energie-Gebäude produziert mehr Energie, als es verbraucht.
  • Das Gebäude ist in das Versorgungsnetz eingebunden, das heißt, je nach Anforderungs- oder Ertragslage bezieht oder liefert das Gebäude Strom. Im Gesamten wird aber mehr Energie abgegeben oder zumindest eine ausgeglichene Bilanz erzielt. Diese Bilanz kann auf das Jahr bezogen sein oder auf Monate. Im Allgemeinen ist es in den zentralen Wintermonaten am schwierigsten, eine Plus-Energie-Bilanz zu erzielen.
  • Plus-Energie ist ausschließlich auf Basis erneuerbarer Energie zulässig.

Offen ist:

  • Welche Werte werden in die Bilanzierung einbezogen: der Energiebedarf für Heizen und Warmwasser inkl. Hilfsenergien oder auch der Haushaltsstrom, die Mobilität und die Graue Energie des Gebäudes?
  • Wie wird die Systemgrenze gezogen: Gebäude, Grundstücksgrenze oder Region?

Ungeachtet dieser Definitionsprobleme hat das Konzept bereits den Praxistest bestanden. Zahlreiche Gebäude im Plus-Energie-Standard wurden inzwischen errichtet. Die höchste Wirtschaftlichkeit wird dabei erzielt, wenn zunächst eine hohe Effizienz angestrebt wird und der verbleibende geringe Energiebedarf mit erneuerbaren Energien bilanziell gedeckt wird.

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