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Effiziente Ausstattung

Beleuchtung

Ausgehend von einem Standard-Vierpersonenhaushalt mit etwa 4.000 kWh jährlichem Stromverbrauch erfordert die Beleuchtung circa 300 bis über 500 kWh pro Jahr. Eine Voraussetzung für den sparsamen Umgang mit Beleuchtung liegt sowohl in einer guten Tageslichtnutzung durch eine gezielte Belichtungsplanung als auch im sparsamen Verhalten der NutzerInnen. Bei gewerblichen Gebäuden ist durch Regelungseingriffe wie Tages- und Wochenprogramme in Verbindung mit Präsenzmeldern und gezielter Arbeitsplatzbeleuchtung ein hohes Maß an Effizienz möglich. Darüber hinaus müssen die Leuchtmittel sowie die Beleuchtungsstrategie optimiert werden. Glühbirnen sollten gegen Energiesparleuchten ausgetauscht werden und wenn möglich LED-Technik zum Einsatz kommen.

Ergänzend soll darauf hingewiesen werden, dass Regelungssysteme und Standby-Leistungen gezielt optimiert werden müssen, um wirtschaftliche Lösungen zu erzielen. Beispielhaft wird mit folgender Abbildung gezeigt, dass bei gewerblich genutzten Gebäuden allein bei der Verschattung ein nicht zu unterschätzendes Einsparpotenzial durch die Optimierung des Stromverbrauchs für die Sonnenschutzanlagen besteht (s. Abbildung 7).

Haushaltsgeräte

Kühlen und Gefrieren: Üblicherweise werden in einem Vierpersonenhaushalt 600 bis 1.000 kWh pro Jahr für Kühlen und Gefrieren verbraucht. Durch den Kauf eines neuen, effizienten Gerätes kann dieser Wert deutlich gesenkt werden. Bestgeräte für Kühl‑/Gefriergeräte verbrauchen nur etwas über 60 kWh/a. Gefrierschränke weisen als Bestmarke circa 100 kWh/a auf. Sinnvoll ist in zahlreichen Haushalten eine Kühl-Gefrierkombination, die genügend Gefrierfläche für die üblichen Anwendungen zur Verfügung stellt und bei Bestgeräten mit 130 kWh/a zu betreiben ist. Eine A+++ Kühl-Gefrier-kombination mit ca. 280 Liter Volumen (190 Liter Kühlteil/90 Liter Gefrierteil) benötigt ca. 150 kWh pro Jahr.

Spülen: Durchschnittlich werden für das Spülen bei vier Personen etwa 200 bis 300 kWh/a benötigt. Optimierte Spülmaschinen können drei Waschgänge pro Woche mit jährlich 110 kWh erledigen, bei fünf Spülgängen sind das 180 kWh/a.

Kochen und Backen: Für die Zubereitung der Speisen sind etwa 10 Prozent des jährlichen Stromverbrauchs, für vier Personen also circa 400 kWh/a erforderlich. Durch optimierte Geräte können Einsparungen erzielt werden, die allerdings geringer ausfallen als bei den anderen dargestellten Anwendungen. Ein hohes Maß an Einsparung ist vor allem durch sparsames Nutzerverhalten möglich, wozu bei E-Herden die Nutzung von Restwärme der Kochfelder ebenso gehört wie gegebenenfalls die Nutzung von Drucktöpfen oder das zielgerichtete Erhitzen von Wasser mit optimierten Wasserkochern anstatt auf der Herdplatte.

Waschen: Vier Personen benötigen im Durchschnitt 250 bis 400 kWh/a für den Betrieb der Waschmaschine. Bestgeräte benötigen bei drei Anwendungen pro Woche etwa 110 kWh/a und bei fünf Anwendungen 180 kWh/a. Eine Optimierung ist einerseits durch die Wahl der Waschprogramme seitens der NutzerInnen gegeben. Die Temperatur kann in vielen Fällen niedriger gewählt werden als bisher üblich. Ein weiteres Einsparungspotenzial liegt andererseits in der Nutzung von Wärme aus dem regenerativ bereitgestellten Warmwasser der Brauchwarmwasserbereitung.

Trocknen: Der mittlere Bedarf des Vierpersonenhaushalts beträgt etwas mehr als der für das Waschen, obwohl ein Trockner einen deutlich höheren Bedarf aufweist als eine Waschmaschine. Der Grund für diese Differenz liegt darin begründet, dass ein Teil der Wäsche an der Luft getrocknet wird. Bestgeräte benötigen bei drei Trocknungsanwendungen pro Woche etwa 230 kWh/a. Innovative Geräte nutzen für den Trockenvorgang Wärme aus der Warmwasseranlage und können dadurch deutliche Einsparungen erzielen. Ein weiterer äußerst sinnvoller und einfacher Weg der Wäschetrocknung liegt in der Nutzung eines Trockenschrankes in Verbindung mit einer Zu-/Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung. Auf engstem Raum kann dieser Schrank aufgestellt werden und ermöglicht die Trocknung eines Waschgangs innerhalb 10 bis 24 Stunden, indem einfach die Abluft gezielt durch die Wäsche geleitet wird, bevor sie über das Abluftventil zum Lüftungsgerät gelangt.

Unterhaltungselektronik

Fernsehen: Alte Fernsehgeräte mit größeren Bildschirmen liegen im Betrieb bei einer Leistungsaufnahme von deutlich über 200 Watt bei Verbrauchswerten von mehreren Watt im Standby-Betrieb. Das ergibt im Jahr durchaus 400 kWh. Aktuelle Röhrengeräte mit circa 80 cm Bildschirmdiagonale benötigen 100 bis 160 W. LED-Bestgeräte können bei 48 cm Bildschirmdiagonale mit 18 Watt betrieben werden, was bei mittelmäßigem Fernsehkonsum von durchschnittlich gut vier Stunden am Tag im Jahr 28 kWh ausmacht. Größere Geräte sind entsprechend höher im Verbrauch, wie die Tabelle aufzeigt. Höhere Effizienz kann durchaus durch den Rebound-Effekt teilweise zunichte gemacht werden, indem größere Geräte genutzt werden.

Bildschirmdiagonale

48 cm

102 cm

152 cm

Im Betrieb

18 W

48 W

93 W

Standby

0,2 W

0,2 W

0,2 W

Ausgeschaltet

0 W

0 W

0 W

Verbrauch pro Jahr

28 kWh

71 kWh

177 kWh

Tabelle 1: Stromverbrauch von Fernsehgeräten mit bestem Energiestandard (Quelle: Burkhard Schulze Darup)

Audio – HiFi-Geräte, Radios, Entertainment: Unterhaltungselektronik für den Audiobereich unterliegt einer hohen Spanne, was die Verbrauchskennwerte angeht, und ist zudem in hohem Maß von Nutzeransprüchen und Gewohnheiten abhängig. Hochwertige Geräte mit bester Raumakustik können bereits mit wenigen Watt betrieben werden. Selbstverständlich stehen dem die Anlagen mit hohen Wattleistungen gegenüber, die von einer ausgewählten Klientel durchaus anhand nach oben ausgerichteter Leistung eingekauft werden.

Büro – EDV und IT

PCs: Bis vor wenigen Jahren wurden PCs nicht nur beständig leistungsfähiger, sondern verbrauchten auch zunehmend mehr Strom. Dieser Trend ist seit einigen Jahren gebrochen, und der Verbrauch hat nun wesentlichen Einfluss auf die Konfiguration der Geräte. Beststandards liegen bei einer Leistungsaufnahme im normalen Arbeitsbetrieb von gerade einmal 12 Watt, im Ruhemodus liegen sie bei 1,7 W, und im Standby nehmen sie gerade einmal 0,9 W auf. Die Tabelle zeigt im Vergleich dazu die Kennwerte effizienter Standard-PCs sowie von Geräten mit hohem Energieverbrauch. Zu den genannten Werten müssen die Verbräuche der Bildschirme addiert werden.

 

Bestgeräte

Effiziente PCs

PCs mit hohem Energieverbrauch

Idle-Modus

12–15 W

20–25 W

80–150 W

Ruhe-Modus

1,7–2 W

1,7–2,5 W

5–20 W

Standby

0,9–1,1 W

0,9–1,2 W

2–10 W

Verbrauch pro Jahr (4 Std/Arbeitstag)

24 kWh

47 kWh

100–250 kWh

 Tabelle 2: Stromverbrauch von PCs mit unterschiedlichem Energiestandard (Quelle: Schulze-Darup)

Bildschirme: Bei den Bildschirmen ist seit Jahren eine Entwicklung zu hocheffizienten LED-Screens zu beobachten, allerdings im gleichen Zug der Trend zu immer größeren Bildschirmdiagonalen. Dennoch liegen die Verbrauchswerte gegenüber den Röhrenbildschirmen, die 50 bis deutlich über 100 W Aufnahmeleistung hatten, in einem deutlich günstigeren Bereich. Die Bestgeräte, die in der Tabelle aufgezeigt werden, machen deutlich, dass es sinnvoller ist, einen großen Bildschirm mit beispielsweise 24 Zoll Bildschirmdiagonale zu verwenden, als zwei Bildschirme mit je 17 Zoll nebeneinander zu stellen.

Bildschirmdiagonale

15 Zoll

17 Zoll

20 Zoll

24 Zoll

Betriebsmodus

6,4 W

13 W

14 W

17 W

Verbrauch pro Jahr (4 Std./Arbeitstag)

9,9 kWh

20 kWh

21,5 kWh

23,7 kWh

Tabelle 3: Stromverbrauch von Beststandard-Bildschirmen mit unterschiedlicher Bildschirmdiagonale (Quelle: Burkhard Schulze Darup)

Laptops: Mit Laptops können extrem niedrige Verbrauchswerte mit äußerst hochwertiger Computertechnik erzielt werden. In der Tabelle werden Kennwerte für Bestgeräte abgebildet. Die gleiche Effizienztechnik kann selbstverständlich auch in PCs eingebaut werden.

Bildschirmdiagonale

11 Zoll

15,6 Zoll

17,3 Zoll

17,3 Zoll*

Idle-Modus

4,6 W

6,2 W

7,3 W

12 W

Ruhe-Modus

0,7 W

0,9 W

1,5 W

1,5 W

Standby

0,4 W

0,5 W

0,6 W

0,6 W

Verbrauch pro Jahr (4 Std./Arbeitstag)

8,9 kWh

11,6 kWh

13,8 kWh

18–20 kWh

Tabelle 4: Stromverbrauch von Beststandard-Laptops mit unterschiedlicher Bildschirmdiagonale (Quelle: Schulze) * Gutes Mainstream-Produkt.

Drucker: Farb-Laserdrucker können bei üblichem Verbrauch und Bestgeräten mit 15 bis 20 kWh pro Jahr betrieben werden. Hochwertige sonstige Geräte liegen immer noch bei etwa 25 bis 50 kWh/a.

Multifunktionsgeräte – Drucker, Kopierer, Scanner: Multifunktionsgeräte, zum Teil auch mit Faxfunktion, liegen bei einem Jahresverbrauch von etwa 30 kWh/a bei den Bestgeräten bis hin zu 100 kWh/a bei guten Standardgeräten.

Telekommunikation: Telefone benötigen an und für sich nur minimale Energiemengen. Mobiltelefone können gut betrieben werden mit zwei Stunden Ladezeit alle zwei Tage. Bei 1,5 bis 4 Watt Ladeleistung sind das 0,5 bis 1,5 kWh pro Jahr, bei täglichem Laden das Doppelte. Bei Festnetzgeräten sind allerdings sehr unterschiedliche Anschlusswerte für Betrieb, Ladezustand und Standby-Betrieb gegeben. Das Spektrum langt von unterhalb 10 bis über 40 kWh Verbrauch pro Jahr.

Ergebnis – Verbrauch in Haushalt und Büros

Haushalte: Durchschnittsverbrauchswerte von privaten Haushalten liegen für einen Zweipersonenhaushalt bei 2.700 bis 3.300 kWh/a, für einen Vierpersonenhaushalt bei 3.500 bis 5.000 kWh/a. Mit den beschriebenen Maßnahmen lässt sich der Verbrauch deutlich reduzieren. Zwei Personen können mit 800 bis 1.000 kWh/a auskommen, ein Vierpersonenhaushalt mit 1.500 bis 1.800 kWh/a.

Büros: Der Stromverbrauch in Büros setzt sich in sehr unterschiedlicher Form aus den oben beschriebenen Komponenten und deren Nutzungsspezifikationen zusammen. Wie aus den Gegenüberstellungen der verschiedenen Gerätestandards ersichtlich ist, ergeben sich äußerst unterschiedliche Verbrauchswerte und Einsparungspotenziale. Benchmarks für charakteristische Kennwerte können in zahlreichen Gutachten und bei Facility-Management-Firmen abgefragt werden. Die folgende Abbildung zeigt einen Anhaltspunkt für unterschiedliche Primärenergie-Kennwerte von Bürogebäuden.

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