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Wirtschaftlichkeit von Wärmenetzen

8.2 Was bedeutet ein sinkender Wärmebedarf für Wärmenetze

Im Zusammenhang mit einer hohen Endenergieeffizienz ist zu beachten, dass bei der thermischen Gebäudesanierung bzw. bei Neubaustandards eine Balance zwischen

  1. den Investitionskosten bzw. dem Einsatz an grauer Energie für die Energiesparmaßnahme (z. B. den CO2-Emissionen für die Herstellung und das Recycling der Dämmstoffe) und
  2. der Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit der Wärme- und Kältebereitstellung (CO2-Emissionen im Betrieb, Energiebedarf) erreicht werden muss.

Bei einem immer weiter sinkenden Wärmebedarf werden Wärmenetze, aber auch Gasnetze und erneuerbare Energien wie Biomasse, Solarthermie und Wärmepumpen zunehmend unwirtschaftlich.

Der Grund dafür ist, dass die Investitionskosten derartiger Systeme im Vergleich zu Ölkesseln oder rein elektrisch betriebenen Systemen (Heizstäben) sehr hoch sind (inkl. Netzinfrastruktur), bei relativ geringen laufenden Kosten. Entsprechend steigen bei einem abnehmenden Wärmeabsatz die Fixkosten an und nehmen einen Großteil der Kosten ein, was in hohen spezifischen Wärmepreisen für den Endkunden resultiert und damit die Attraktivität mindert.

Somit besteht die Gefahr, dass gerade in hocheffizient sanierten Gebäuden verstärkt Wärmeerzeugungssysteme mit geringen Investitionskosten zum Einsatz kommen, wie Ölkessel oder rein elektrisch betriebene Systeme, wodurch die Bestrebungen hin zu einem hocheffizienten und erneuerbaren Energiesystem konterkariert werden.