8.7 Niedertemperaturfernwärme / die 4. Generation der Fernwärme
Niedrige Vor- und Rücklauftemperaturen sind der wichtigste „Enabler“ für die Integration alternativer Wärmequellen, die hauptsächlich auf niedrigem Temperaturniveau vorliegen bzw. deren volles Potenzial erst bei geringen Temperaturniveaus entfaltet werden kann. Weitere Vorteile niedriger Systemtemperaturen im Wärmenetz sind die Reduktion der Wärmeverteilverluste und der Pumpstromkosten. Auch können in Neubaugebieten kostengünstige Rohrleitungssysteme gewählt werden.
Die Temperaturen im Wärmenetz werden im Wesentlichen von den angeschlossenen Gebäuden bestimmt. Die Vorlauftemperaturen ergeben sich einerseits aus der Warmwasserbereitung (insbesondere im Sommer) und der Auslegung der Heizsysteme, andererseits aus der zu transportierenden Wärmemenge (insbesondere im Winter), welche wiederum aus dem kumulierten Wärmebedarf aller Verbraucher resultiert.
Um den Wärmetransport wirtschaftlich zu gestalten, hängen die Vorlauftemperaturen (zu den meisten Zeiten im Jahr) direkt von den Rücklauftemperaturen ab. Dementsprechend ist eine Absenkung der Rücklauftemperaturen eine wesentliche Maßnahme zur Reduktion der Vorlauftemperaturen.