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Zukünftige Entwicklungen

8.9 Dezentrale Wärmenetze, sogenannte Mikro- oder Inselnetze

Mikronetze umfassen nur wenige Gebäude und können somit optimal auf lokale Verbraucher und verfügbare Wärmequellen zugeschnitten werden bzw. die lokalen Potenziale bestmöglich nutzen.

Außerdem ist ein Betrieb auf geringeren Temperatur- und Druckniveaus möglich, was weitere Kostenvorteile bringt und das Potenzial saisonaler Speicher verbessert. Eine Verbindung von Mikronetzen zu bestehenden Hochtemperaturfernwärmenetzen kann aufgrund der Möglichkeit eines Back-ups und der Aufnahme von Wärmeüberschüssen aus Mikronetzen vorteilhaft sein. Herausforderungen bestehen in folgenden Bereichen:

  • Die Versorgungssicherheit ist bei Nutzung einer einzigen Wärmequelle geringer, der Ausfall eines Erzeugers muss durch Gaskessel o. Ä. kompensiert werden.
  • Je kleiner die Netze werden, desto wichtiger ist die Bedeutung der einzelnen Stakeholder, sodass in Mikronetzen neue Geschäftsmodelle zur Berücksichtigung von Einzelinteressen notwendig werden können. Andererseits ist die Gewährleistung von KonsumentInnenrechten aufgrund der kleinteiligen Strukturen schwieriger.
  • Einer der entscheidenden Vorteile großer Wärmenetze, die Skalenvorteile bei den Kosten der Infrastruktur, ist bei Mikronetzen nicht mehr gegeben, sodass die spezifischen Investitionskosten für Rohrleitungen usw. höher sein können.
  • Bei der Einbeziehung von nicht kontrollierbaren oder fluktuierenden Wärmequellen wie z. B. Solarenergie und industrieller Abwärme werden neue Energiemanagementstrategien notwendig.

Was ist richtig?