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Systemische Betrachtung des Verkehrssystems

9.13 Causal-Loop-Diagramming-Methode

Eine Methode zum Beschreiben dynamischer, vernetzter Systeme ist die sogenannte Causal-Loop-Diagramming-Methode (Ursache-Wirkungs-Diagramm). Unter Zuhilfenahme dieser Methode ist es möglich, dynamische, rückgekoppelte Systeme mit einigen wenigen Symbolen allgemeinverständlich zu erklären und damit kommunizierbar zu machen.

Syntax Ursache-Wirkungs-Diagramm (Causal Loop Diagram – CLD)
Der Pfeil kann interpretiert werden als „es existiert zwischen diesen beiden Zustandsgrößen ein Ursache-Wirkungs-Zusammenhang“.
Beim Lesen eines Causal-Loop-Diagramms ist es hilfreich, wenn man den Pfeil durch die Phrase „beeinflusst“ ersetzt.
Bezeichnung einer ZustandsgrößeJe nach zu betrachtendem System sollen möglichst eindeutige, kurze, einprägsame Wörter zur Bezeichnung der im System involvierten Zustandsgrößen verwendet werden.
Vorzeichen „+“ oder „-“Ein Pluszeichen kennzeichnet einen positiven (= gleichgerichteten), ein Minuszeichen einen negativen (= gegengerichteten) Ursache-Wirkungs-Zusammenhang.

Die in der obenstehenden Abbildung dargestellten Systemzusammenhänge sind allgemeingültig und können somit für alle vorgestellten verkehrspolitischen und verkehrsplanerischen Maßnahmen analog angewendet werden.

Ganz links ist eine beliebige verkehrspolitische Maßnahme dargestellt, wie zum Beispiel (um nur einige zu nennen):

  • ein Autobahnausbau,
  • die Einführung von Parkgebühren,
  • Beschleunigungsmaßnahmen im ÖV,
  • Ausbau von Fahrradinfrastruktur.

Eine Maßnahme hat immer gleichzeitig Wirkungen auf die Attraktivität der verschiedenen Verkehrsträger, und zwar in unterschiedliche Richtungen. Das heißt, baut man zum Beispiel eine Autobahn, so hat das eine Erhöhung der Attraktivität für den MIV zur Folge, gleichzeitig verringert sich absolut und/oder relativ die Attraktivität für die Verkehrsmittel des Umweltverbunds (Zufußgehen, Rad, ÖV).

In der Grafik ist das durch die entgegengesetzten Vorzeichen bei den Pfeilen hin zur jeweiligen Attraktivität ausgedrückt. Verändert sich nun die jeweilige Attraktivität, so ändert sich auch die Nutzung der entsprechenden Verkehrsträger (MIV bzw. Umweltverbund). Weiters wird angenommen, dass der MIV im Vergleich zum Umweltverbund einen höheren Ressourcen- und damit verbunden einen höheren Energieverbrauch hat (siehe dazu auch 9.12).


Ist die Aussage richtig oder falsch?