Zum Hauptinhalt springen
Urbane Mobilität

9.2 Das Grundbedürfnis, mobil zu sein

Eine selbstbestimmte Fortbewegung ermöglicht es dem Menschen, eigene Bedürfnisse zu befriedigen, sei es hinsichtlich einer beruflichen Tätigkeit, des Erwerbs von Gütern und Dienstleitungen oder auch hinsichtlich der Freizeitgestaltung; in modernen Gesellschaften wird außerdem im Allgemeinen eine hohe räumliche Mobilität als eine der wesentlichen Voraussetzungen für individuelle Freiheit und kollektiven Wohlstand angesehen (Hunecke, M., 2015).

Dementsprechend nahm in den letzten Jahrzehnten die Anzahl der Fahrzeuge stetig zu, was wiederum eine Ausweitung der Infrastruktur nach sich zog (siehe UN-Habitat, 2013a: 98; WBGU, 2016: 165). Die Folge war,

„dass in vielen Städten Staus, verbunden mit starker Luftverschmutzung und dauerhafter Lärmbelastung zum Alltag zählen und sich Fahrt- und Transportzeiten erheblich verlängert haben. Die wirtschaftlichen Kosten städtischer Verkehrsstaus werden als sehr hoch eingeschätzt: Die dadurch verursachten Verluste an Produktivität und verschwendeten Treibstoffen beliefen sich z. B. 2010 in den USA auf 101 Mrd. US-$ oder 713 US-$ pro Pendler (UN-Habitat, 2013a: 60). In Buenos Aires, Mexiko-Stadt und Dakar werden die Kosten von Verkehrsstaus auf ca. 3 % des BIP beziffert (UNEP, 2012a: 34), in Kairo auf 4 % des BIP (UKAID und DFID, 2012: 8).“ (WBGU, 2016: 165)