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Urbane Mobilität

9.5 Wann ist Mobilität „smart“?

„WHO und UN-Habitat (2010) benennen sieben Elemente für eine Verbesserung urbaner Transport- und Verkehrssysteme: Ausgangspunkt ist die Vision einer sozial gerechten, umweltverträglichen und barrierefreien Verkehrsentwicklung für alle Stadtbewohner, die Schaffung eigener Räume für nicht motorisierte Mobilität, die Verbesserung von Fahrzeugstandards, der Einsatz ökonomischer Instrumente (Steuern, Gebühren) zur Eindämmung von Verkehr mit hoher Luftverschmutzung sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Straßenverkehrssicherheit. Funktionierende öffentliche Transportinfrastrukturen und Raum für nicht motorisierte Mobilität gelten zudem als Kernelemente zum Abbau urbaner Ungleichheit – also zur Verkleinerung des „urban divide“. (UNEP, 2012a: 34; UKAID und DFID, 2012)“ (WBGU, 2016: 165)

In Österreich bzw. Wien wird Mobilität dann als smart bezeichnet, wenn möglichst wenige Wege und wenig Energie für die Alltagserledigungen genutzt werden müssen. In Wien liegt der Schwerpunkt auf dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs; so kann eine Straßenbahnfahrt im Morgenverkehr 120 bis 150 Autofahrten ersetzen, wodurch Emissionen und Platzbedarf reduziert werden können; ein dichteres Netz an Straßenbahnen, aber auch von schnellen Verkehrsmitteln wie U-Bahn und S-Bahn ist daher nötig, gerade angesichts steigender Bevölkerungszahlen in einer Stadt. (Siehe VCÖ, 2013)

Zu einer Smart City gehört auch eine optimale Vernetzung der verschiedenen Verkehrsmittel, sodass diese je nach Bedarf individuell ausgewählt und intermodal kombiniert werden können; beispielsweise lässt sich mithilfe von Smartphone-Applikationen eine Route berechnen, die aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Carsharing-Autos und Leihfahrrädern zusammengesetzt wird; multimodale Mobilitätskarten, mit denen man alle angebotenen Verkehrsmittel nutzen kann, machen eine solche Vernetzung attraktiver und einfacher. (Siehe VCÖ, 2013)