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Intelligente Stromnetze

„Nachteil“ von Strom

Ein schwerwiegender Nachteil von Strom als Energieträger ist seine schlechte Eignung als Energiespeicher. Bezogen auf das Speichervolumen hat die derzeit beste verfügbare Speichertechnologie, der Lithium-Ionen-Akkumulator, nur 1/40 der Speicherkapazität von Benzin (ca. 200 kWh vgl. mit 8.760 kWh/m3).

Viele technische Neuentwicklungen der letzten Zeit führen letztendlich zur vermehrten Nutzung von Strom als Energieträger:

  • der Einsatz von Wärmepumpen,
  • dezentrale Energieerzeugungsanlagen, die ausschließlich elektrisch an das Verteilnetz angebunden werden,
  • die Entwicklung der Elektromobilität.

Zusätzlich zu den genannten Entwicklungen hinsichtlich Energiebereitstellung und Energiebedarf sind es aber auch die neuen technologischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik, die eine Entwicklung vom bisher passiven und nur zur Energieverteilung ausgelegten Stromnetz hin zu einem digitalen bidirektionalen Netz antreiben.

Mit der Einführung von intelligenten Stromzählern ist nur ein erster Schritt umgesetzt; die Vielfalt der dazu eingesetzten Übertragungstechnologien, von Power Line Communication über kleinräumige Funknetze hin zu GSM-basierter Kommunikationstechnik, lässt schon die Heterogenität dieses zukünftigen Netzes erahnen.

Im Europäischen Forschungsmandat M/490 wurde dieser Entwicklung Rechnung getragen und die möglichen Anwendungsfälle des zukünftigen Netzes gesammelt. Außerdem wurden mit dem Smart-Grids-Architekturmodell (SGAM) die Komponenten und deren Zusammenspiel auf eine sehr allgemeingültige Art modelliert (vgl. CEN-CENELEC-ETSI SGCG 2012a, 2012b, 2012c). Auch die Ergebnisse dieser Arbeit zeugen von der Komplexität des zukünftigen Stromnetzes.