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Fernwärme

Primär- und Sekundärnetze

Das Wiener Fernwärmenetz ist unterteilt in:

  • ein Primärnetz, an das alle Erzeugungsanlagen angeschlossen sind, mit einer Leitungslänge von ca. 560 km und
  • zahlreiche Sekundärnetze, an die die meisten Verbraucher angeschlossen sind, mit einer Leitungslänge von insgesamt ca. 630 km.

Beim Primärnetz werden hohe Vorlauftemperaturen eingestellt (95–150 °C, Rücklauf: 60 °C), um die notwendigen Transportkapazitäten zu erreichen.

Die Sekundärnetze sind mithilfe von Wärmetauschern (sogenannten Gebietsumformern – GUFOs) hydraulisch getrennt und werden mit 63–90 °C Vorlauftemperatur (Rücklauf 50–60 °C) gefahren, um Wärmeverteilverluste zu reduzieren und kostengünstigere Rohrleitungsmaterialien einsetzen zu können (siehe auch den Abschnitt „Niedertemperaturfernwärme/die 4. Generation der Fernwärme“).

Die Unterteilung in ein Primär- und mehrere Sekundärnetze erlaubt viele Freiheitsgrade in der kaskadischen Nutzung der Wärmeenergie. Das Primärnetz wird dabei von großen thermischen Erzeugern, wie z. B. KWK-Anlagen, mit Wärme versorgt. Die Sekundärnetze übernehmen über sogenannte Umformerstationen Energie vom Primärnetz. Am Primärnetz sind Hochtemperaturverbraucher wie Krankenhäuser oder Industriegebäude angeschlossen, das Sekundärnetz versorgt je nach Temperaturniveau die Niedertemperaturverbraucher, wie Wohngebäude (bmvit, 2015).