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Weitere Quartiersthemen

11.12 Interessen der Stakeholder

Die wirtschaftlichen Vorstellungen der an dieser Entwicklung unmittelbar Beteiligten lassen sich anhand der Nutzungen evaluieren. Die Grundlage zur Ermittlung dieser Vorstellungen ist die Feststellung der Besitzverhältnisse. Das Eigentum lässt sich schnell und eindeutig über die betreffenden Grundbuchsauzüge ermitteln. Besitzerinnen und Besitzer können in Folge über die Eigentümer/Eigentümerinnen ermittelt werden. Nach dieser Ermittlung kann ein erster Eindruck über deren Vorstellungen mit Hilfe eines Interviews gewonnen werden.

Unterschiedliche Nutzungen, Nutzungsszenarien

In der Praxis hat sich gezeigt, dass der/die Interviewer/in im Hinblick in der Stadt-/Quartier-/Gebäude- Entwicklung fachkundig sein sollte. Dadurch werden eine klare Ausrichtung der Fragen und eine zielgerichtete Fokussierung auf mögliche Ergebnisse erreicht. Intention einer zielgerichteten Interviewführung ist es hierbei nicht nur die Besitzerinnen und Besitzer zu ihren Vorstellungen zu befragen, sondern vielmehr, proaktiv, die Möglichkeiten einer zukünftigen Entwicklung auszuloten. In diesem Prozess sind Vorschläge zur Optimierung von bestimmten Nutzungen, Nutzungsabstimmung und Nutzungsdiversifizierung zur Stabilisierung und Ausbau der ökonomischen Verhältnisse, auch über das Quartier hinaus erforderlich. Diese Abstimmung soll gewährleisten, dass Verdrängungswettbewerbe von Gewerbe, Handelsbetrieben oder Dienstleistern vermieden werden.

Unter einem Verdrängungswettbewerb versteht man die Konkurrenzsituation zweier oder mehrerer Anbieter, mit vergleichbarem Angebot, die sich um eine, wirtschaftlich betrachtet, zu geringe Anzahl der gleichen Kunden bewerben. Die ökonomisch stärkste Anbieterin geht aus dieser Wettbewerbssituation üblicherweise siegreich hervor, verbleibt am Markt, während die anderen Anbieter vom Markt verschwinden. Das städtebauliche Ergebnis von Verdrängungswettbewerben sind Lehrstände von Gebäuden der vom Markt verschwundenen Anbieter.