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Einführung in das Thema

11.3 Ablauf einer Quartiersanierung im Überblick

Einer Quartiersanierung bzw. Transition eines Quartiers zum „Smart District“ geht in der Regel der Beschluss einer Stadtverwaltung hinsichtlich eines (oder mehrerer) Energieeffizienz-Programme voran; in Wien war dies beispielsweise die Rahmenstrategie 2050 – Smart City Wien oder in Salzburg der Smart City Masterplan 2025. Diese Programme beinhalten Vorschläge für langfristige energiepolitische Zielsetzungen, womit die grundsätzlichen Rahmenbedingungen gegeben sind.

Vereinfacht dargestellt, kann eine (energetische) Quartiersanierung folgendermaßen ablaufen:

  1. Auswahl eines konkreten Quartiers (Stadtviertels),
  2. Durchführung einer ersten Bestandsaufnahme und Erstellen eines Rahmenplans für die Weiterentwicklung des Quartiers (inkl. Energiekonzept),
  3. Bildung einer interdisziplinären Strategiegruppe zur Unterstützung des Planungsprozesses, Einrichtung eines Beirates, Bildung thematischer Arbeitsgruppen etc.,
  4. Beginn der Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung (Akzeptanz ist für das Gelingen unerlässlich),
  5. Erstellung von Begleitstudien zur Vorabklärung von möglichen Szenarien,
  6. Festlegung der Gewichtung der drei grundlegenden Primärziele einer Smart City und Konkretisierung der Detailziele,
  7. Erarbeitung eines Detailkonzeptes,
  8. Entwicklung einer Finanzierungstrategie und Risikoabschätzungen zum Beispiel mit Hilfe einer SWOT (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats) Analyse,
  9. Laufende Erfassung von noch fehlenden Bestandsdaten,
  10. Erstellen einer finalen Umsetzungsstrategie auf Basis der erhobenen Daten und Analysen sowie Erstellung eines Kontrollplans,
  11. Umsetzung der Maßnahmen mit einem begleitenden Monitoring.

Leitfäden zur Planung

Giffinger, R. & al, 2017: Handlungsleitfaden zur energetischen Sanierung von Quartieren 114 ff. - In: E_PROFIL: Quartiersprofile für optimierte energietechnische Transformationsprozesse. Berichte aus Energie- und Umweltforschung 9/2017. PDF

SWOT Analyse

Ein interaktives SWOT Analyse Tool mit dem Sie Ihr eigenes Konzept analysieren können, steht unter http://sinfonia.eurac.edu zur Verfügung.

Wer sind die Akteure

Eine energetische Quartiersanierung berührt die Interessen vieler. Zu nennen wären hierbei:

Kommune, Wohnbaugenossenschaften, Investoren, Hauseigentümer, private Wohnungseigentümer, Energieversorger, Gewerbe, BewohnerInnen, Verbände und Interessenvertretungen, Mietervereine, sozialraumrelevante Institutionen (Kindergarten, Volksschule, Hort, Seniorenwohnheim) etc.

Um eine hohe Akzeptanz zu erreichen, müssen möglichst viele Akteure frühzeitig einbezogen und als „Verbündete“ gewonnen werden.

„,Verbunden‘ werden die AkteurInnen durch das Sanierungsmanagement. Das Sanierungsmanagement ist die „Schaltzentrale“ der energetischen Quartiersanierung und die Verbindungen zu den NutzerInnen und PraktikerInnen im Quartier (vgl. Langenbrinck, 2016). SchlüsselakteurInnen sind Gemeinden, Energieversorger und Wohnungswirtschaft, durch deren Kooperation die größten Potentiale im Prozess zu erwarten sind.“ (Giffinger, R. & al. 2017a: 152)