Zum Hauptinhalt springen
Weitere Quartiersthemen

11.9 Soziale Verträglichkeit

Neben der Wohn- und Lebensqualität ist das Thema soziale Verträglichkeit von mindestens ebensolcher Bedeutung, will man Akzeptanz und Wohnqualität langfristig erhalten.

„Sozialverträglichkeit“ umfasst die Gestaltung von Wohnkosten (verträgliche Mieterhöhungen), die Bereitstellung von Wohnraum für unterschiedliche Altersgruppen, Lebens- und Wohnformen, die soziale Durchmischung, nachbarschaftliche Beziehungen, die Identifikation der Bewohner mit dem Stadtteil (siehe Pkt. „Identität und Image des Quartiers“ die Attraktivität des Wohnumfeldes, gute Anbindungen an den öffentlichen Verkehr, denn „Von Armut betroffene urbane Bevölkerungsgruppen sind überproportional negativ von wenig leistungsfähigen städtischen Verkehrssystemen betroffen, da sie in der Regel am abhängigsten von nicht motorisierter Mobilität öffentlichen Verkehrssystemen sind (WBGU, 2016)“.

Ebenfalls wichtig ist ein bedarfsgerechtes Angebot an Nahversorgung und sozialen Infrastruktureinrichtungen. (siehe Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), 2017)

Um diese Aspekte angemessen berücksichtigen zu können, ist eine frühe Bürgerbeteiligung notwendig. Darüber hinaus auch eine Erhebung von Daten bzw. ggf. auch die Durchführung einer Akteurs- oder Sozialraumanalyse, um beispielsweise eine Aussage über die zukünftige Altersverteilung im Quartier treffen zu können.

So, wie die demographische Entwicklung stellt auch die Verteilung der Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers nach sozialen Kategorien einen wesentlichen gesellschaftspolitischen Faktor dar und ist in den Projektentwicklungen zur Quartiersanierung zu berücksichtigen. Wie im Bereich Demographie wird hierzu ein Gebäudekataster erstellt, der die Verteilung der Bewohnerinnen und Bewohner nach sozialen Kategorien sichtbar macht. Auch hier werden Änderungen der Datenlage in der Verteilung der Bewohnerinnen und Bewohnern über die Zeit dargestellt und daraus bestimmte Tendenzen abgeleitet.

Folgende Daten (hier nur beispielhaft aufgelistet) sollten erhoben werden:

  • Eigentumsverhältnisse von Gebäuden (Blöcken) privat, kommerziell, öffentlich
  • Ausbildung, Beruf, Einkommen
  • Altersstrukturen
  • Wohnungstypen Strukturen (Anzahl Zimmer, Anzahl BewohnerInnen, Größenklassen Eigentum, Miete, etc.)