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Neue Mobilitätsformen

10.12 Sharing

Unter dem Begriff Sharing wird das Teilen von Gebrauchsgegenständen verstanden. Ein Vorreiter auf diesem Gebiet war das „Ausleihen“ von Handgeräten für den Haushalt/Hausbau. Im Bereich Verkehr wurden die ersten Versuche bereits im Jahr 1948 gemacht (Selbstfahrergenossenschaft Zürich), in Österreich entstanden die ersten Vereine in den frühen 1990er-Jahren (ATÖ – Auto Teilen – Verein zur Gemeinschaftlichen Autonutzung). Dieser Verein wurde 1998 von der Wolfgang Denzel AG unter dem neuen Namen „EasyDrive Carsharing“ übernommen und war bis zum Jahr 2011 der einzige österreichweite Carsharing-Anbieter (Wagner, 2012: 10ff.). 

Ko-Automobilität. Heutige Nutzungsformen und Nutzungsmuster in Deutschland und Verbreitungspotenziale als alternatives Mobilitätsangebot.http://elib.dlr.de/112759/1/Autoteilen-Abschlussbericht%20%28final%29%20_2017_08_22.pdf

Eine detaillierte Definition von Shared Mobility wurde im Zuge des Forschungsprojekts „Shareway“ (Chinh Duong et al., 2016) im Zuge der Forschungslinie „Mobilität der Zukunft“ des bmvit erarbeitet:

„Shared Mobility ist die eigentumslose Nutzung von Mobilitätsdienstleistungen unterschiedlicher Verkehrsträger, mit Ausnahme des öffentlichen Verkehrs und Taxis. Es können sowohl Verkehrsmittel wie PKWs und Fahrräder bzw. Infrastrukturen wie Parkplätze als auch Dienstleistungen unter Shared Mobility fallen. Die Transaktionen finden zwischen Privatpersonen und Unternehmen (B2C), zwischen Unternehmen (B2B), zwischen Privatpersonen (C2C), und zwischen öffentlichem Sektor und Privatpersonen (P2C) statt.“ (Foljanty et al., 2017: 46).

In den oben genannten Forschungsprojekten wurde festgestellt, dass es durch Sharing zu einer höheren Auslastung der Verkehrsmittel kommen könnte, die Umwelt geschont werden könnte und dass es zu massiven Verhaltensänderungen (teilen statt besitzen) kommen könnte. Leider sind diese Wirkungen in der Realität bis jetzt noch nicht feststellbar, z. B. sind die Modal-Split-Anteile der Shared Mobility zurzeit noch sehr gering und daher de facto nicht quantifizierbar.