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Maßnahmen und Handlungsansätze

10.2 Mobilitätspsychologie

Das menschliche Mobilitätsverhalten ist nicht nur eine Folge der rationalen Abwägung von verschiedenen Transportmitteln und des Versuchs, die effizienteste Form der Fortbewegung zu finden. Die Wahl eines Verkehrsmittels hängt auch mit emotionalen Bewertungen und mit kulturellen Bedeutungen zusammen. Autofahren kann beispielsweise mit positiven Emotionen wie Freiheit oder Statusgefühl besetzt sein, die jemanden abgesehen von technischen und sachlichen Überlegungen dazu bringen, dieses Verkehrsmittel zu wählen.

„Die Mobilitätspsychologie nimmt hier eine breitere Erklärungsperspektive ein, indem sie die psychologischen Einflussfaktoren des gesamten räumlich-zeitlichen Verhaltens untersucht. Hierunter fallen nicht nur die realisierten, sondern auch die potenziellen Formen des Mobilitätsverhaltens, ... (Canzler&Knie, 2000). Für die Analyse potenzieller Formen von Mobilität kommt der Psychologie eine besondere Bedeutung zu, weil sie sich ausführlich individuumsinternen Bewertungsprozessen widmet ...

Aus einer psychologischen Perspektive heraus lassen sich folgende mobilitätsbezogene Fragen differenziert und empirisch fundiert beantworten: Welchen Einfluss üben Werte und Normen auf das Mobilitätsverhalten aus? Wie werden Verkehrsmittel subjektiv bewertet und welche Bedeutung kommt dabei Emotionen zu? Inwieweit liegen dem Mobilitätsverhalten bewusste Entscheidungen bzw. automatisierte Prozesse zugrunde? ... Die Antworten auf diese Fragen können genutzt werden, mobilitätsbezogene Planungsmaßnahmen zu optimieren.“ (Hunecke, M., 2015)