Zum Hauptinhalt springen
Das Konzept Smart City

Technologische Perspektive/IKT-zentrierte Ansätze

Bei der technologischen Perspektive spielen naturgemäß die Technologie und das Interesse eines Technologieanbieters, mit solchen Produkten zu reüssieren, eine entscheidende Rolle. Es wird davon ausgegangen, dass mit geeigneten Technologien vielfältige Zukunftsanliegen besser gelöst werden und sich damit auch zukünftige Marktchancen ergeben. Die Initiative der Bedarfsträger, nichttechnologische Lösungen oder auch soziale Prozesse spielen in diesen Fällen im Allgemeinen eine untergeordnete Rolle.

Urbane Lösungen sind in der Regel Systemlösungen; es werden daher oft technologische Gesamtkonzepte mit einem Technologiemix entwickelt und angeboten. Dieser Ansatz wird gelegentlich auch mit dem Anspruch verknüpft, mit einem Pilotbeispiel einer Smart City eine technologische Führungsrolle zu übernehmen.

Solche primär technologischen Ansätze laufen Gefahr, an den Lebensrealitäten der BenutzerInnen vorbeizugehen. Erprobungsphasen unter Realbedingungen und die Miteinbeziehung von TestnutzerInnen verringern diese Gefahr.

Eine häufige Ausprägung dieser technologischen Perspektive ist eine Smart City, in der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) alles miteinander vernetzen und hierdurch zu neuen Services führen: „Smart Cities adopt scalable solutions that take advantage of ICT to increase efficiencies, reduce costs, and enhance quality of life“ (Cisco, 2012). Verbunden damit ist der Anspruch, dass diese neuen Services eine höhere Ressourceneffizienz bedeuten.

Jaekel (2015) gibt zu bedenken, dass das Konzept Smart City in der internationalen Diskussion oftmals nur mit „knowledge“, „digital“, „Cyber“, Eco-City“ oder „Green City“ in Verbindung gebracht wird und dadurch die Perspektive auf Smart Cities als technologisches Konzept, basierend auf neuesten Technologien, eingeengt wird, was letzten Endes zu einer reduzierten öffentlichen Wahrnehmung führt. Smart City kann ein viel weiteres und umfassenderes Konzept sein.

Technologiezentrierte Ansätze sind vor allem in China und Südkorea zu finden, wie auch die folgenden Beispiele zeigen.

Songdo City (Südkorea)

Wie auch aus dem Video hervorgeht, findet in Songdo City eine permanente Datenübertragung bzw. -erhebung statt. Darüber hinaus werden Verbrauchsdaten, Gesundheitsdaten, Daten zu Freizeit oder Bildung etc. miteinander verknüpft. Daraus entstehen sehr genaue Bewegungsprofile.

Yinchuan (China)

Yinchuan hat ein „Smart Yinchuan City Operations Command Center“, von dem aus alle relevanten Vorgänge in der Stadt, aber auch Werte der Luftqualität verfolgt werden. Man erwartet hierdurch eine größere Sicherheit und eine Verringerung der Verkehrsprobleme.

Eine detaillierte Beschreibung von Yinchuan können Sie im Artikel “The smart city where your face is your credit card“ nachlesen. – Link: http://edition.cnn.com/2016/10/10/asia/yinchuan-smart-city-future/index.html

Rechte und Pflichten

Was darf ich?
Alle Kursmaterialien werden unter der Creative-Commons Lizenz CC NC SA (Namensnennung - Nicht-kommerziell - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International) veröffentlicht. Diese Lizenz erlaubt eine freie Nutzung, ebenso die Veränderung und Wiederveröffentlichung der Texte und Bilder (sofern diese nicht als urheberrechtlich geschützt gekennzeichnet sind) unter gleichen Bedingungen. Die kommerzielle Nutzung ist ausgeschlossen.

Was muss ich tun?
Bei Verwendung der Materialien geben Sie bitte Folgendes an:
“Autor_innen der Wocheneinheit“, Titel der Wocheneinheit. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at” 2017
Bilder: Nennung der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers, e-genius – www.e-genius.at