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Bewertung von Smart-City-Konzepten

1.19 Smart-City-Indikatoren

Abschließen möchten wir diese erste Woche mit der Frage: Wie können die einzelnen Smart-City-Konzepte bewertet werden?

Für eine Bewertung ebenso wie für die Konzepte selbst müssen Indikatoren oder Messgrößen definiert werden, denn „was man nicht messen kann, kann man nicht steuern“ – das ist eine allgemein anerkannte Tatsache in der Technik. Im übertragenen Sinne gilt das für jedes Management, auch das einer Stadtentwicklung. Jede öffentliche und private Aktivität sollte zur „Smartness“ beitragen.

Ob dies geschieht, muss an Messgrößen ablesbar sein. Dies wird besonders tragend, wenn unterschiedliche Konzepte (für Gebietsentwicklungen, Verkehrslösungen, Energieversorgungen, …) gegeneinander abgewogen werden müssen.

Verschiedene Charakteristika wurden zum Zweck des Vergleichs von Städten im Bereich „Smartness“ definiert:

  • Smart Economy (Wirtschaft),
  • Smart People (Bevölkerung),
  • Smart Governance (Verwaltung),
  • Smart Mobility (Mobilität),
  • Smart Environment (Umwelt) und
  • Smart Living (Leben).

Die Potenziale der Smart City entfalten sich erst im Rahmen eines „kooperativen Beziehungsgeflechts zwischen Bürger, Stadtverwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“ (Jaekel, M.; Bronnert, K., 2013).

Es ist allen Smart-City-Strategien gemeinsam, dass sie bemüht sind, die Lebensqualität zu verbessern. Die Indikatoren zum Messen der Lebensqualität (LQIs) sind aber nur sehr beschränkt für eine Steuerung und Beurteilung von Vorhaben geeignet.

Eine wertvolle Hilfe bei der Beurteilung von Stadtentwicklungen stellt das „Smart City Maturity and Benchmark Model“ des tmforum (www.tmforum.org) dar. Hier werden die Bereiche:

  • Leadership and Governance
  • Stakeholder Engagement and Citizen Focus
  • Effective Use of Data
  • Integrated ICT Infrastructure, und
  • Exisiting Levels of Smartness

als die wesentlichen Indikatoren betrachtet.

Wir unterscheiden quantitative und qualitative Kennzahlen.

  • Quantifizierbare Größen können in Zahlen ausgedrückt werden: z. B. der spezifische Energieverbrauch, die Lebenserwartung, Arbeitslosenzahlen und Einkommen(-sverteilung), aber auch Biodiversität, Grünraumanteil und Verkehrsunfälle. Auch Genderaspekte lassen sich meist quantifizieren, wie der Anteil von Frauen in Führungspositionen und die Männerquote an der Karenz.
  • Qualitative Kennzahlen sind schwieriger zu erheben und zu bewerten. Sich sicher zu fühlen hängt beispielsweise oft nicht mit der tatsächlichen Kriminalität im Quartier zusammen, sondern vielleicht mit der Beleuchtung in der Nacht und der Gestaltung der Gehwege.

Bei der Auswahl von Indikatorensets steht die Frage nach dem „Wozu“ im Vordergrund.

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