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Urbanisierung findet statt

1.3 Was charakterisiert Städte

Um Städte beschreiben oder vergleichen zu können, steht eine Vielzahl von Aspekten zur Verfügung. Ein Kriterium ist die Einwohnerzahl, die in der Regel entscheidend ist, ob eine Kommune zur Stadt wird: In Österreich gilt eine Gemeinde dann als Stadt, wenn sie mehr als 10.000 EinwohnerInnen hat.

Darüber hinaus können noch Aspekte wie Einwohnerdichte, funktionale Gliederung, gesellschaftliche Pluralität, sozioökonomische Disparitäten oder auch die künstliche Umweltgestaltung zur allgemeinen Charakterisierung herangezogen werden (vgl. WBGU, 2016: 59f).

Fragt man hingegen nach dem Wesen einer Stadt, wird es deutlich schwieriger: es gibt nicht nur keine Antwort, die eine zeitliche und kontinenteübergreifende Gültigkeit besitzt, sondern auch keine die auf mehrere Städte zutreffen würde. Joseph Roth (1924: 285f) schreibt dazu:

„Es ist eine große Vermessenheit, Städte beschreiben zu wollen. Städte haben viele Gesichter, viele Launen, tausend Richtungen, bunte Ziele, düstere Geheimnisse, heitere Geheimnisse. Städte verbergen viel und offenbaren viel, jede ist eine Einheit, jede eine Vielheit, [...]. Ich könnte Häuser beschreiben, Straßenzüge, Plätze, Kirchen, Fassaden, Portale, Parkanlagen, Familien, Baustile, Einwohnergruppen, Behörden und Denkmäler. Das ergäbe ebensowenig das Wesen einer Stadt, wie die Angabe einer bestimmten Anzahl von Celsiusgraden die Temperatur eines Landstriches vorstellbar macht. (In Berlin friert man schon bei plus 15 Grad Celsius.) Man müßte die Fähigkeit haben, die Farbe, den Duft, die Dichtigkeit, die Freundlichkeit der Luft mit Worten auszudrücken; das, was man aus Mangel einer treffenden Bezeichnung mit dem wissenschaftlichen Begriff »Atmosphäre« ausdrücken“.

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