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Kommunikation in Planungsprozessen – Theoretische GrundlagenJulia Forster, Werner Tschirk, Andreas Voigt, Hans Peter Walchhofer

12.13 Digitale Planungsunterstützung als Kommunikationsgrundlage

Um Planerinnen und Planer bei der Bewältigung von komplexen Planungsaufgaben zu unterstützen und um Lösungsvarianten anschaulich und verständlich zu kommunizieren, können digitale Modelle und Simulationswerkzeuge eingesetzt werden.

In der Planungspraxis stehen viele digitale Arbeitsprogramme zur Verfügung. In der Architektur werden mit Zeichenprogrammen beispielsweise Pläne erstellt, nach denen ein Gebäude errichtet werden kann. Mit diesen Zeichenprogrammen können durch die Verwendung von geometrischen Formen dreidimensionale Modelle erstellt werden. Diese Modelle können einzelne Gebäudeteile, ein ganzes Gebäude oder ganze Städte digital abbilden und helfen dabei nicht nur, wenn etwas neu- oder umgebaut werden soll, sondern auch bei der Verwaltung und Organisation, wenn die Gebäude bereits gebaut sind.

Die virtuellen Modelle dienen innerhalb eines kooperativen Planungsprozesses als Kommunikationsbasis. Dabei können die Modelle auch für die Simulation von Abläufen, wie die Bewegungen von Menschen und Autos in einer Stadt, herangezogen werden. Diese Simulation können Vorgänge in der Vergangenheit aber auch Prognosen für die Zukunft zeigen. Zur Erstellung und Berechnung solcher Prognosen werden häufig Daten verwendet, die in unseren Städten und Häusern gesammelt wurden.

Diese Daten kommen dabei beispielsweise von Sensoren die auf Gebäuden Wetterdaten sammeln, oder Daten die durch Sensoren in unseren öffentlichen Verkehrsmitteln (U-Bahn, Bus, …) aufgenommen werden oder sie kommen von unseren Smartphones, indem wir ‚Apps‘ nutzen, die uns bei unseren Wegen und Tätigkeiten in einer Stadt, im Haushalt oder in der Freizeit unterstützen. Um diese Informationen in der Raumplanung verwenden zu können, ist es notwendig zu wissen, wo sie aufgezeichnet wurden. Dadurch können die Informationen mit Objekten in einem virtuellen Modell verknüpft werden. In digitalen Plänen, Karten oder dreidimensionalen Modellen können alle diese Informationen die es zu einem Objekt gibt, angezeigt werden. Das bildet für Planende eine gute Grundlage, um Probleme und deren Ursachen analysieren zu können und gemeinsam Lösungswege zu erarbeiten.