Zum Hauptinhalt springen
Kommunikation in Planungsprozessen – Theoretische GrundlagenJulia Forster, Werner Tschirk, Andreas Voigt, Hans Peter Walchhofer

Dreidimensionales Stadtmodell Wien

In einem Forschungsprojekt der TU Wien (Urbane Energie und Mobilitätssysteme – URBEM http://urbem.tuwien.ac.at) wurde ein dreidimensionales Stadtmodell gebaut, das für unterschiedliche Betrachtungsebenen einer Stadt, wie einen Bezirk, einen Zählbezirk oder ein Gebäude, Informationen in den Bereichen Energie und Mobilität als Planungsgrundlage und zur Entscheidungsunterstützung bereitstellt.

Die Abbildung in Pkt. 12.15 zeigt die Benutzeroberfläche mit der die Inhalte dieses Stadtmodells gesteuert werden können. Dadurch können Berechnungsergebnisse für unterschiedliche Szenarien bis zum Jahr 2045 abgerufen werden.

Als Szenario werden dabei festgelegte Rahmenbedingungen bezeichnet, die für Prognosemodelle unterschiedlichster Fachbereiche notwendig sind, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten. Innerhalb von drei solcher Szenarien kann in dem dreidimensionalen Stadtmodell beispielsweise angezeigt werden, wie viele Radfahrer jeden Morgen von einem bestimmten Bezirk in die anderen Bezirke fahren (siehe „Darstellung der Verkehrsströme“). In dem Stadtmodell können sich Planende Informationen auf unterschiedlichsten Maßstabsebenen einholen.

Für Baublöcke kann so beispielsweise der Energiebedarf abgerufen werden (siehe Abbildung „Darstellung des Energiebedarfs“) oder für einzelne Gebäude kann angezeigt werden, wie dieses innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen noch erweitert werden kann (siehe dazu Abbildung „Darstellung baulicher Potentiale“). In einem kooperativen Planungsprozess können mit Hilfe des dreidimensionalen Stadtmodells so Informationen aus unterschiedlichen Fachbereichen im Raum dargestellt und unterschiedliche Informationen überlagert werden. In der Praxis kann das beispielsweise für die Planung neuer Stadtgebiete verwendet werden. Beispielsweise kann für neue Bebauungen in einem Gebiet die Versorgung der zusätzlichen Gebäude mit Strom und Wärme im Detail untersucht werden.

Dabei kann analysiert werden, ob und wie bestehende Netzinfrastrukturen zu verwenden sind. Abbildung (siehe Abbildung „Darstellung von Energieversorgungsvarianten“) zeigt wie die Versorgungsinfrastrukturen von Strom und Fernwärme für ein neues Gebäude in einem Entwicklungsgebiet im Stadtmodell untersucht werden können.

Neben der Versorgung mit Energie kann in dem Stadtmodell auch schnell untersucht werden wie ein neues Stadtentwicklungsgebiet an das bestehende öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist. Mit solchen Informationen lassen sich notwendige Punkte im Raum, an denen gearbeitet werden muss, schon in sehr frühen Planungsphasen eines Projektes feststellen.