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Bilanzierung von Wärmebrücken

Wärmebrücken sind Bereiche der Gebäudehülle, an denen gegenüber der sonstigen Fläche erhöhte Transmissionswärmeverluste auftreten. Bei ungünstiger Detailausbildung liegt ihr Verlustanteil bei bis zu 30 %.

Vermeidung von Wärmebrücken

Die Vermeidung von Wärmebrücken wird in den Bauordnungen gefordert: „Gebäude und Änderungen an solchen sind so zu planen und auszuführen, dass Wärmebrücken möglichst minimiert werden. Im Falle zweidimensionaler Wärmebrücken ist bei Neubau und größerer Renovierung die ÖNORM B 8110-2 einzuhalten“ (OIB-Richtlinie 6).

Es gibt auch negative Wärmebrücken. Die Psi-Werte korrigieren die Ergebnisse der U-Wert-Bilanzierung in den Bereichen mit abweichenden Wärmeflüssen.

Für die Definition negativer Wärmebrücken siehe http://www.energie-lexikon.info/waermebruecke.html.

Wärmebrückenverlustkoeffizienten (ψ-Wert)

Die ψ-Werte können aus Wärmebrückenkatalogen übernommen oder durch detaillierte Wärmebrückenberechnungen nach ÖNORM EN ISO 10211 ermittelt werden. Für eine Auswahl von Wärmebrückenkatalogen siehe:

baubook – klima:aktiv-häuser kriterien und produkte (Unterpunkt „Quellenangaben“): klima:aktiv Wärmebrückenkatalog Fenster (https://www.klimaaktiv.at/service/tools/bauen_sanieren/waermebruecken.html ).

Im PHPP werden die Wärmebrücken eines Gebäudes innerhalb des Arbeitsblattes „Flächen“ bilanziert. Zunächst erfolgt in den ersten Spalten die Bezeichnung und Zuordnung der Wärmebrücke, dann werden Anzahl, Längen und Abzüge erfasst, woraus sich die Gesamtlänge pro Wärmebrücke ergibt. Der Wärmebrücke wird dann der Wärmebrückenverlustkoeffizient ψ (Psi) zugeordnet. Die Einheit für ψ ist W/mK.

Aus Längen und Koeffizient wird im PHPP die Wärmebrückenbilanz ermittelt, die dann im Arbeitsblatt „Heizwärme“ in den unteren drei Zeilen der Transmissionswärmeverluste übernommen wird.

Wärmebrückenbilanzierung in der Kollwitzstraße

Der Architekt im Interview

In Interviewfrage_Waermebruecken.mp3 beantwortet Dr. Burkhard Schulze Darup die Frage: „Was sind die relevantesten Wärmebrücken für die Sanierung?“

Bestandsgebäude weisen vor allem an den unteren Anschlüssen oftmals schwierig zu lösende Wärmebrücken auf. Bei den Detailanschlüssen im Kellerbereich mussten deshalb in der „Kollwitzstraße“ intensive Betrachtungen angestellt werden, um schadensfreie Konstruktionen zu erhalten. Im Zuge der energetischen Berechnung wurden die Wärmebrücken einzeln ermittelt und optimiert.

Für die Optimierung wurden im Zuge des Planungsprozesses die Details präzise mit einer Minimierung der wärmeleitenden Effekte ausgebildet. Im neuen Dachgeschoß waren aufgrund der optimierten Passivhaus-Details durchwegs negative Wärmebrückenverlustkoeffizienten zu verzeichnen. Dies ist bei der Planung von Passivhäusern bei den meisten Wärmebrücken gegeben, die geometrisch eine Außenecke aufweisen.

Die Begründung dafür ist ganz einfach: Wärmebrücken beziffern den Unterschied des Wärmeverlustes über die Transmissionsfläche im Vergleich zur U-Wert-Berechnung über die Flächen. Da diese jeweils mit Außenmaßbezug (Flächenmaße bis Außenkante der Konstruktion) angenommen werden, ist der tatsächliche Wärmeverlust immer dann geringer, wenn die volle Dämmdicke weitestgehend um eine Außenecke herumgezogen werden kann.

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