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Einleitung

Das Passivhaus-Student_innenheim „PopUp dorms“ wurde 2015 gebaut. PopUp bedeutet in diesem Fall, dass das Gebäude für Grundstücke konzipiert wurde, die vorübergehend frei sind, also noch nicht einer langfristigen Nutzung zugeführt sind. Wird das Grundstück endgültig bebaut, wird das Student_innenheim übersiedelt.

Angelehnt ist das Prinzip an Pop-up-Stores, die leerstehende Geschäftsflächen vorübergehend nutzen. In den letzten Jahren sind dafür in zahlreichen Metropolen Internetplattformen entstanden, die solche Flächen vermitteln.

Der Hintergrund für diese Entwicklung ist zum einen, dass Grundstückspreise bzw. Mieten in den letzten Jahren in Großstädten gestiegen sind, zum anderen aber auch der Zuzug. 2015 wuchs Wien um ca. 30.000 Personen (Wien in Zahlen, 2015), Berlin um ca. 100.000 (Statistik Berlin Brandenburg).

Allein in Wien waren im Jahr 2015 etwa 190.000 Studierende an Hochschulen und Universitäten zugelassen (Wien in Zahlen, 2015). Verknappung von Wohnraum und steigende Mietkosten wirken sich auch auf Studierende aus, die meist nur über ein knappes Monatsbudget verfügen. Auf noch ungenutzten Grundstücken sollte daher in Wien in relativ kurzer Zeit ein kostengünstiges Wohnangebot geschaffen werden.

Bei den PopUp dorms vergingen vom Wettbewerb bis zur Fertigstellung bzw. zum Einzug der Bewohner_innen nur knapp zwei Jahre.

Anfang 2014 wurde der offene Wettbewerb folgendermaßen ausgeschrieben:

„Auf Grundstücken im Nahbereich der Stadt Wien, welche erst in frühestens 5 Jahren bebaut werden, möchten gemeinnützige Studentenheimträger kostengünstige, temporäre, ökologische Wohnangebote errichten, die in der Folge (wenn das Grundstück einer langfristigen Nutzung zugeführt wird) abgebaut und auf einem anderen Grundstück wieder errichtet werden (‚Umstellbares Studentenwohnheim‘). Ein erstes Projekt für 80 StudentInnen soll in der Seestadt Aspern entstehen. Eine entsprechende Promotion des Projektes durch die Wien 3420 AG im Zuge der Entwicklung der Seestadt Aspern ist zu erwarten. Die Projekte sind modular und flexibel zu entwickeln, da eine Anpassbarkeit (Größe und Anordnung) an unterschiedliche Grundstückskonfigurationen möglich sein muss. Von Baumaterial bis Energiekonzept ist ein möglichst hoher Standard anzustreben. Nach Möglichkeit ‚Nullenergie‘ oder ‚EnergiePLUS-Status‘ “ (Bekanntmachung eines Wettbewerbsverfahrens).

Geplant werden musste daher ein Gebäude, das folgende Bedingungen erfüllt:

  • Es sollte modular und flexibel sein, sodass es nicht nur mehrmals auf- und wieder abgebaut werden kann, sondern auch an unterschiedliche Gegebenheiten wie Grundstücksvorgaben anpassbar ist.
  • Es sollte leistbaren Wohnraum schaffen, also kostengünstig in der Errichtung sein.
  • Es sollte ressourceneffizient sein und nach Möglichkeit ein Plus-Energie-Gebäude oder zumindest ein Null-Energie-Gebäude werden.

Teilnahmeberechtigt waren Arbeitsgemeinschaften aus Architekturbüros und „einschlägig produzierenden Unternehmen“, also Firmen mit Erfahrung im Bauen mit vorgefertigten Elementen. Die Errichtungskosten sollten maximal 35.000 € pro Heimplatz betragen, die künftige Miete nicht mehr als 300 € (Leeb 2014).

Insgesamt wurden 45 Projekte eingereicht. Jene, die eine Elektrodirektheizung vorsahen, wurden entsprechend der OIB-Richtlinie 6 ausgeschlossen. Ebenfalls nicht in die direkte Auswahl kamen Projekte, die deutlich über dem Kostenlimit lagen.

Folgende Aspekte wurden besonders positiv bewertet: das architektonische Konzept, im Besonderen eine gelungene Raumaufteilung, z. B. eine gute Mischung von Gemeinschaftsräumen und Einzelräumen, ein gut geplantes, schlüssiges Energiekonzept sowie Kostenoptimalität.

Punkteabzug gab es dementsprechend, wenn für zu viele Studenten, z. B. mehr als 15, eine gemeinsame Küche vorgesehen war oder der Zugang zu den Küchen nur über einen Freiraum vorgesehen war. Ebenso, wenn mehr als fünf Bewohner_innen sich eine Nasszelle teilen sollten.

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