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Umfassende Bewertung von Wasserstoff-Anwendungen

Grüner Strom und daraus hergestellter Wasserstoff spielen eine Schlüsselrolle bei der Dekarbonisierung unserer industriellen Gesellschaft. Gleichzeitig sind die Potenziale für erneuerbaren Strom begrenzt und die sozialen Aspekte und Umweltwirkungen einer Wasserstoffwirtschaft sind im Rahmen eines umfassenden Nachhaltigkeitsmonitorings genau zu prüfen. Nicht alle technisch möglichen Anwendungen sind sinnvoll. Es gilt zu klären, wo gibt es andere, vielleicht bessere Maßnahmen, um einen bestimmten Bedarf zu decken.

Für die Bewertung einer Herstellung von grünem Wasserstoff sind folgende Aspekte eingehend zu prüfen:

  • Kann der angestrebte Nutzen, die Funktionalität oder die Energie-Dienstleistung nicht einfacher, kostengünstiger und umweltfreundlicher bereitgestellt werden. Kann durch beispielsweise ein intelligenteres Mobilitätssystem oder langlebigere Produktgestaltung der gesellschaftliche Energieverbrauch reduziert und damit eine CO₂-Einsparung realisiert werden.
  • Für die Herstellung von grünem Wasserstoff darf nur Strom aus erneuerbaren Quellen verwendet werden. Ist dieser Strom verfügbar bzw. herstellbar, oder muss er von anderen wichtigen Anwendungen abgezogen werden.
  • Für die Herstellung von grünem Wasserstoff ist neben Strom ausreichend Wasser erforderlich. Ist dieses ausreichend verfügbar oder wird es wichtigeren Wasseranwendungen zum Nachteil anderer Nutzer_innengruppen entzogen.
  • Für Power to X-Anwendungen wird dem Wasserstoff CO₂ hinzugefügt. Bei Betrachtung des gesamten Lebenszyklus darf kein zusätzlicher CO₂-Eintrag in die Atmosphäre (z.B. durch spätere Verbrennung der Produkte) erfolgen.
  • Zu welchen Umweltbelastungen oder sozialen Folgen kann es durch eine breite Herstellung von Wasserstoff kommen. Dabei ist die gesamte Wertschöpfungskette zu beachten.
  • Die Wasserstofferzeugung hat auch einen nicht unbeträchtlichen Flächenbedarf zur Folge. Großflächige Photovoltaikanlagen, aber auch Platz für Verfahrenstechnik und Vertriebslogistik sind hier ökologisch zu bewerten.
  • Es ist naheliegend, grünen Wasserstoff auch in sonnenreichen Regionen z.B. in bzw. nördlich der Sahara zu erzeugen und in Länder mit hohem Energiebedarf zu exportieren. Zu hinterfragen ist hier ob neue, faire Handelsbeziehungen mit Wertschöpfungsketten vor Ort entstehen oder wieder nur neue Abhängigkeiten und neue Formen eines „Kolonialismus“.
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