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Holzständer-/Holzrahmenbau

Holzkonstruktionen als Holzständer-/Holzrahmenbau basieren auf einem Tragsystem aus Holzständern und den verbindenden Querhölzern bzw. Rahmen, die vor allem auf Höhe der jeweiligen Decken eingefügt werden.

Das Video Neue Trends im Holzbau (Dauer: 4:34) zeigt den Bau eines Mehrfamilienhauses in Holzständerbauweise:

Tragkonstruktion: Die tragenden Konstruktionsteile im Holzständer-/Holzrahmenbau bestehen aus Vollholz oder Holzwerkstoffen. Verwendet werden könnenVollholzprofile; diese weisen im Allgemeinen eine Breite von 6 bis 12 cm bei einer Gefachtiefe von 14 bis über 20 cm auf. Bei Verwendung von Brettschichtholz kann eine sehr schlanke Ausführung mit einer Profilbreite von beispielsweise 4 cm erzielt werden.

Wenn Holzstegträger aus Holzwerkstoffen verwendet werden, können noch schlankere Profile verwendet werden. Der Vorteil bei Holzwerkstoffen liegt in den geringeren Wärmebrückeneffekten durch das Tragwerk in der Konstruktion aufgrund dieser schlanken Konstruktionshölzer. Dabei muss allerdings beachtet werden, dass die Wärmeleitfähigkeit von Holzwerkstoffen höher sein kann als die von Vollholz.

Generell sollte die Konstruktion in einem Rastermaß erstellt werden, das die Verarbeitung der Bekleidung und gegebenenfalls Dämmplatten möglichst einfach mit Standardmaßen ermöglicht.

Was ist unter Wärmeleitfähigkeit zu verstehen?

Die Wärmeleitfähigkeit beschreibt eine Stoffeigenschaft, und zwar das Vermögen eines Werkstoffes, thermische Energie mittels Wärmeleitung zu transportieren. Je kleiner die Wärmeleitfähigkeit ist, umso besser ist die Dämmwirkung. Die Einheit der Wärmeleitfähigkeit (λ) ist W/mK.

Dämmstoffe: Es kann jedes Dämmmaterial verwendet werden, das sich für die Einpassung in ein vorgerichtetes Holztragwerk eignet. Besonders sinnvoll sind Matten, die sich bei der Verarbeitung den Maßen des Rastersystems mit geringen Abweichungen anpassen. Noch einfacher kann Einblasdämmung sein, die in die Gefache eingeblasen wird.

Befestigung: Die Dämmung muss so eingepasst werden, dass eine dauerhafte Formbeständigkeit gegeben ist und die Materialien sich nicht in einzelnen Bereichen auf Dauer verdichten und dadurch im oberen Bereich ein Luftraum entsteht.

Installationsebene: Es kann sinnvoll sein, auf der Innenseite eine etwa 3 bis 5 cm dicke Installationsebene aufzubringen. Der Vorteil ist, dass Gebäudetechnikleitungen in diesem Bereich verlegt werden können, ohne die luftdichtende Ebene durchdringen zu müssen. Diese liegt im Allgemeinen auf der Innenbeplankung des Haupttragwerks und kann vom Bauablauf her vor der Rohinstallation der Gebäudetechnik erstellt und geprüft werden. Die Dämmung der Installationsebene befindet sich innerhalb der Luftdichtheitsebene.

Was ist eine luftdichte Ebene?

Die luftdichte Ebene ist eine durchgehende Ebene im Gebäude und befindet sich an der Innenseite der Außenbauteile. Die luftdichte Ebene umschließt das Gebäude ohne Unterbrechung und kann im Schnitt mit einem Stift ohne Unterbrechung eingezeichnet werden (Stiftregel). Umschlossen wird dabei das beheizte Gebäudevolumen.

Bei Ziegelbauten wird die luftdichte Ebene durch den Innenputz erzielt, im Holzbau erreicht man sie durch Folien, Dampfbremsen oder Dampfsperren.

Wetterschutz: Die klassische Ausführung des Wetterschutzes bei Holzständer‑/Holzrahmenbauweise ist eine Vorhangfassade. Die Wahl des Materials kann völlig frei nach den Gestaltungswünschen der BauherrInnen und ArchitektInnen erfolgen.

Alternativ dazu ist es aber auch möglich, ein ergänzendes Wärmedämmverbundsystem außenseitig auf die Beplankung des Tragwerks aufzubringen.

U-Werte: Mit Holzständerkonstruktionen lassen sich hervorragende U-Werte erreichen. Da die Dämmung über nahezu die gesamte Wanddicke wirksam sein kann, ist das mit relativ günstigen Wanddicken möglich. Wird Vakuumdämmung eingesetzt, können Wände im Passivhaus-Standard mit Konstruktionsdicken von etwa 20 cm erreicht werden.

Die folgende U-Wert-Berechnung für eine Holzständer- und Holzrahmenwand zeigt einen charakteristischen Passivhaus-Aufbau. Dabei beträgt der Anteil des Holztragwerks im Querschnitt der Konstruktion 8%. Ohne Ansatz des Holzanteils läge der U-Wert bei 0,108 W/m²K, bei einem Ansatz von 15% Holzanteil ergibt sich ein U-Wert von 0,147 W/m²K.

Beispielrechnung

Die folgende U-Wert-Berechnung für eine Holzständer-/Holzrahmenwand zeigt einen charakteristischen Passivhaus-Aufbau. Dabei beträgt der Anteil des Holztragwerks im Querschnitt der Konstruktion 8%. Dabei wird ein U-Wert von 0,126 W/m²K erreicht. Ohne Ansatz des Holzanteils läge der U-Wert bei 0,108 W/m²K, bei einem Ansatz von 15% Holzanteil ergibt sich ein U-Wert von 0,143 W/m²K.

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