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Qualitätskriterien bei der Herstellung eines Dämmsystems

Qualitätssicherung bei der Planung und Bauausführung

Planungen für energieoptimierte Gebäude sollten in einem Planungsteam ausgeführt werden, in dem alle wichtigen Gewerke vertreten sind.

Für die Auswahl des Dämmsystems heißt das zum Beispiel, dass die Wünsche der NutzerInnen in Verbindung mit den konstruktiven Anforderungen zu beachten und architektonisch hochwertig umzusetzen sind. Dazu kommen die zahlreichen technischen und baurechtlichen Belange wie zum Beispiel Schall- und Brandschutz und natürlich die energetischen Anforderungen.

Zukunftsfähig ist ein Gebäude heute nur, wenn ein hochwertiger Wärmeschutz umgesetzt wird. Dazu gehört nicht nur ein U-Wert ≤ 0,15 W/m²K, sondern auch die Anforderungen an die Luftdichtheit und Wärmebrückenminimierung, die bereits im Entwurf bedacht werden müssen. Je einfacher die Konstruktion geplant ist und je weniger aufwendige Anschlussstellen gegeben sind, desto wirtschaftlicher kann ein Gebäude errichtet werden.

Angestrebt werden müssen einfache Systeme, die für die HandwerkerInnen gut umsetzbar sind und in der Nutzung nur ein Minimum an Wartung benötigen.

Sind in der Entwurfs- und Werkplanung die Entscheidungen in diesem Sinn getroffen worden und in den Ausschreibungsunterlagen entsprechend beschrieben, so ist es Aufgabe der ausführenden Firmen, diese Leistungen möglichst mängelfrei auszuführen.

Wichtig dafür ist eine frühzeitige Abstimmung innerhalb des Bauteams über die Details und vor allem die Schnittstellen zwischen den zahlreichen Gewerken. Werden die Aufgaben innerhalb der ausführenden Firmen bereits im Vorfeld detailliert geklärt, erübrigen sich manche Missverständnisse während der Bauphase.

Dennoch sind alle Firmen für sich verpflichtet, alle einzelnen ausführenden HandwerkerInnen über ihre Aufgaben zu informieren und ihnen gegebenenfalls innovative Techniken beizubringen. Dazu sollten auch Schulungen von Energieagenturen, Handwerkskammern oder Herstellern genutzt werden.

Die Bauleitung seitens des Architekten/der Architektin schließlich muss dafür sorgen, dass die Aufgaben nicht nur kontinuierlich koordiniert werden, sondern auch mängelfrei umgesetzt werden. Dazu dienen die regelmäßigen Baustellenbesuche ebenso wie die Zwischen- und Endabnahmen.

Luftdichtheit: Gebäude im Passivhaus-Standard erfordern einen n50-Wert ≤ 0,6 1/h, der mittels eines Blower-Door-Tests nachgewiesen werden muss. Die luftdichtende Ebene muss bereits in der Vorplanungsphase bedacht und in der Detailplanung präzise umgesetzt werden.

Die luftdichtende Ebene befindet sich:

  • bei Holzständer- und Holzrahmenbau im Allgemeinen im Bereich der Beplankung oder Dampfbremse auf der Innenseite des Tragsystems.
  • Beim Holzmassivbauauf der Innenseite der Massivholzschicht. Die luftdichtende Ebene bei Außenwänden aus Massivbaustoffen wird bei allen beschriebenen Konstruktionsweisen durch die Innenputzschicht gebildet. Beim Massivbau erfolgt die Luftdichtung im Allgemeinen durch die Innenputzschicht oder die Spachtelung auf der Innenseite des Außenmauerwerks.

Die folgende schematische Abbildung weist in einer Übersicht auf die möglichen Problemstellen für die luftdichtende Ebene hin (Bauteilstöße und -durchbrüche).

Wärmebrückenminimierung: Wärmetechnische Schwachstellen gegenüber dem mittleren Wärmedurchgangskoeffizienten eines Außenbauteils bezeichnet man als Wärmebrücke. Dieser Detailanschluss muss hinsichtlich des Wärmeverlustes betrachtet werden. Als Differenzwert ergibt sich der Wärmebrückenverlustkoeffizient (Ψ) in W/mK.

Bei allen Konstruktionen wirken sich die geometrischen Wärmebrücken zum Beispiel an Vorsprüngen oder an einer Hauskante aus, ebenso an auskragende Balkonen und Fenstern. Die Einbauwärmebrücken der Fenster müssen bei jeder Konstruktionsweise optimiert werden, indem die Dämmung möglichst weit über den Fensterrahmen gezogen wird.

Weitere Qualitätskriterien

In Abhängigkeit von den einzelnen Konstruktionen gibt es darüber hinaus folgende Aspekte:

Holzständer-/Holzrahmenbau: Zunächst muss bei der U-Wert-Berechnung der Holzanteil der Konstruktion gegenüber der Dämmung beachtet werden und in den U-Wert der Fläche einfließen. Darüber hinaus sollten die Wärmebrückeneffekte am Sockel, an den einbindenden Decken, dem Dachanschluss und gegebenenfalls bei der Einbindung von Innenwänden berücksichtigt werden.

Holzmassivbau mit außenliegender Dämmung: Liegt die Wärmedämmung außen, so bilden die einbindenden Bauteile im Allgemeinen keine Wärmebrücken. Sockel und Dacheinbindung gehen aufgrund der geometrischen Außenecke meist als negative Wärmebrücke in die bauphysikalischen Berechnungen ein. Problempunkte sind Durchdringungen der Dämmschicht nach außen, zum Beispiel an Punktwärmebrücken für Befestigungen.

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