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Ökologische und gesundheitliche Bewertung von Dämmstoffen

Um Dämmstoffe miteinander vergleichen zu können, ist es wichtig, zu wissen, welche Aspekte neben technischen Kriterien für eine Bewertung maßgeblich sind. Einen guten ersten Einblick bekommt man, wenn man die Ökobilanz eines Produktes betrachtet. Darüber hinaus kann man überlegen, wie ein Dämmstoff nach seiner Verwendung entsorgt werden kann und welche gesundheitlichen Auswirkungen er hat.

Ökobilanz

Eine Ökobilanz – oft wird auch der englische Begriff LCA (Life Cycle Assessment) verwendet – ist eine umfassende Bewertung, die auf Basis möglichst vieler (auch potenzieller) Umweltauswirkungen vorgenommen wird. Wichtig dabei ist, dass der gesamte Lebensweg eines Produktes – man nennt es „von der Wiege bis zur Bahre“ – betrachtet wird.

Für Dämmstoffe bedeutet die Ökobilanz, dass Faktoren wie Nutzungsdauer, Rohstoffverfügbarkeit, Ressourcenverbrauch bei der Herstellung, gesundheitliche Aspekte bei der Herstellung, Verarbeitungund später beim Wohnen ebenso einbezogen werden. Einer der wichtigsten Aspekte ist aber der Energieverbrauch der Konstruktion über die Nutzungszeit, denn mit Dämmstoffen soll ja letzten Endes Energie gespart werden.

Vertiefung zur Ökobilanz

Zudem sollte der Energieverbrauch bewertet werden, der zur Bereitstellung des Dämmstoffs bzw. der Gesamtkonstruktion erforderlich ist. Dazu wird der Primärenergieaufwand während des gesamten Lebenszyklus betrachtet. Das umfasst die Prozessschritte der Herstellung, des Transports und der Verarbeitung. Darüber hinaus muss die Entsorgung bzw. Wiederverwertung des Produktes nach der Nutzung einbezogen werden.

Wenn die Konstruktion richtig geplant ist, sparen Dämmstoffe innerhalb der ersten Monate bis maximal zwei Jahre ihrer Nutzungszeit dieselbe Menge an Energie ein, die zu ihrer Herstellung und Entsorgung notwendig ist. Das bedeutet, sie amortisieren sich energetisch innerhalb dieser Zeit.

Entsorgung

Häufig wird bei der Auswahl des Dämmstoffes der Entsorgungsaspekt vernachlässigt, jedoch machen gerade Abfälle aus dem Bauwesen einen enormen Anteil des Abfallaufkommens aus.

Gesundheitliche Aspekte

Die Wahl des Dämmstoffes kann sowohl während der Errichtungsphase als auch während der Nutzungsphase gesundheitliche Auswirkungen mit sich bringen.

Bei fasrigen Dämmstoffenist beispielsweise zu beachten, dasslungengängige Faserstäube freigesetzt werden können, also kleinste Teilchen, die bis in die Lunge eindringen. Dies gilt z. B. für die Sanierung von Konstruktionen mit älteren Glas- und Mineralwolleprodukten. Grundsätzlich kann es beim Ein- und Ausbau fasriger Materialien bei unzureichenden Schutzmaßnahmen zu Reizungen der Haut, Augen und Schleimhäute kommen. Aus diesem Grund sind unbedingt Staubschutzmaßnahmen vorzunehmen.

Brandschutz ist ein wesentlicher Bereich des Gesundheitsschutzes. Materialien müssen so verbaut werden, dass im Brandfall die Sicherheit der BewohnerInnen gewährleistet ist. Dabei geht es neben der unmittelbaren Brandgefahr und der Ausbreitung des Brandes vor allem um die entstehenden Rauchgase. Fast alle Materialien setzen dabei schädliche Stoffe frei, das gilt unter anderem für alle organischen Materialien, zu denen sowohl Dämmschäume als auch natürliche Materialien gehören. Das Ausmaß der toxischen, also giftigen Anteile an den Rauchgasen ist unterschiedlich, oftmals ist für tödliche Belastungen jedoch vor allem Kohlenmonoxid verantwortlich, das besonders beim Schwelbrand dieser Baustoffe entsteht.

Pflanzliche und tierische Dämmstoffe sind ansonsten grundsätzlich sehr verträglich und gesundheitlich nahezu unbedenklich. Bei Zellulose, Hanf, Flachs und Baumwolle kann es jedoch während Ein- und Ausbau ebenfalls zu bedenklicher Staubbildung kommen. Bei Zusätzen von Brand- oder Insektenschutz sind deren gesundheitliche Auswirkungen zu beachten.

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