5.5 Die Schwammstadt
Grundsätzlich gibt es mehrere Ansätze, um Überflutungen aufgrund von Starkregenereignissen zu entschärfen:
Verzicht auf versiegelte Flächen bzw. Entsiegelung
Verdichtete oder versiegelte Böden sind nicht in der Lage Niederschläge zu puffern bzw. aufzunehmen. Wenn Wasser nicht mehr versickern kann, weil dafür keine Flächen mehr vorhanden sind, bedeutet das nicht nur einen Verlust an Flächen und damit Verlust an Lebensraum für Pflanzen und Tiere, es bedeutet auch, dass in kurzer Zeit große Mengen Wasser ungehindert in die Kanalisation strömen und diese überläuft.
Bereits die Schaffung kleiner Retentionsräume in der Stadt z.B. in Form von Mulden haben eine puffernde Wirkung. Das Bild unten ist ein Beispiel dafür: Die Straßenbahntrasse ist entsiegelt, ebenso ein Teil des Gehweges und zu den Wohnhäusern hin bildet der Grünstreifen eine Mulde.
Was jeder Einzelne tun kann, sehen Sie im folgenden Bürgerinformationsfilm Regenwasser:
Das Video „Starkregen und Flutschäden: Berlin will „Schwammstadt“werden, zeigt Umsetzungsansätze in Berlin:
Schaffung von Retentionsräumen
Überflutungsmanagement in Städten kann auch darin bestehen, dass natürliche Überflutungsflächen identifiziert und erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Das können Wiesen oder auch Auflächen sein. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Polder (tiefer liegende Flächen), „die bei Hochwasser gezielt geflutet werden. Dadurch kann eine Flutwelle für die flussabwärtsgelegenen Gebiete gedämpft und verzögert werden. Für Polderflächen gibt es Bebauungsverbote. Polder sind anders als Auen oftmals von einem Deich umgeben.“ (Münch, U.; 2020)
Technische Maßnahmen sind der Bau von Wasserrückhaltebecken. In Wien beispielweise wurde bereits 1900 eine Hochwasserschutzanlage errichtet (und inzwischen adaptiert), die aus mehreren Becken besteht. Auf diese Weise können etwa 1.300.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden (Stadt Wiena).
In den letzten Jahren wurden in mehreren Wiener Bezirken zusätzlich zum Schutz vor Starkregenereignissen, unterirdische Speicherbecken gebaut, die ein Fassungsvermögen von mehreren Millionen Liter Regenwasser haben. Hier wird das Wasser zwischengespeichert und nach und nach bei freien Abflusskapazitäten in die Kanalisation abgeleitet. (Stadt Wienb).
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