Zum Hauptinhalt springen

Bauen in verschiedenen Klimazonen

Das Raumklima eines Gebäudes hängt stark vom Außenklima ab. Die baulichen Maßnahmen müssen daher auf das außen vorherrschende Klima abgestimmt werden, um Heiz- und Kühllasten zu verringern und ein angenehmes Raumklima zu erzeugen.

Das gilt auch für Passivhäuser: Je nachdem, in welcher Klimazone das Haus steht, muss es mehr oder weniger stark gedämmt werden, um ohne konventionelle Heizung auszukommen.

Wie wird wo gebaut?

Grundsätzlich werden folgende Klimazonen auf der Erde unterschieden:

  • polar/subpolar: z. B. Arktis, Antarktis, Grönland. (Sehr) niedrige Temperaturen, geringe Niederschläge, geringe Temperaturunterschiede
  • gemäßigt: z. B. Nord- und Mitteleuropa. Warmgemäßigt bis kaltgemäßigt, teilweise starke Temperaturunterschiede (Sommer/Winter, Tag/Nacht), ganzjährige Niederschläge, mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit, häufig bewölkt             
  • subtropisch: z. B. Mittelmeerraum, Süden der USA. Temperaturen warmgemäßigt bis hoch, unterschiedliche Niederschläge und Luftfeuchtigkeit je nach Region
  • tropisch: z. B. Zentralafrika, Südostasien. Hohe Temperaturen, geringe Temperaturunterschiede, hohe Niederschläge in der Regenzeit

Folgende Tabelle zeigt, welche baulichen Maßnahmen in den verschiedenen Klimazonen notwendig sind, um ein angenehmes Raumklima zu schaffen.

 

Polares/subpolares Klima

Warm-/kalt-gemäßigtes Klima

Subtropisches Klima

Tropisches Klima

Baumasse

 

 

abhängig von der Region

geringe Masse*

Wärmedämmung

notwendig

notwendig

abhängig von der Region

vor allem bei Dachflächen und künstlich klimatisierten Bauten

Wärmespeicherung

 

sommerlicher Wärmeschutz

sinnvoll zur Phasen-verschiebung

sinnvoll zur Phasenver-schiebung und Abschwächung der Spitzen-temperaturen

Heizung

notwendig

notwendig

regional im Winter

nicht notwendig

Aktive Kühlung

nicht notwendig

in den meisten Fällen vermeidbar

häufig notwendig

häufig notwendig, oft auch zur Entfeuchtung eingesetzt

Lüftung

kontrolliert

kontrolliert

erhöhte Lüftung*

ganzjährig erhöhte Lüftung* (Querlüftung)

Luftdichtheit

notwendig

notwendig

notwendig

nur bei künstlicher Klimatisierung

Verschattung (ohne Blendschutz)

selten notwendig

im Sommer notwendig, vor allem in Städten

notwendig

notwendig

*bei fehlender künstlicher Klimatisierung

Tabelle 1: Bauliche Maßnahmen in verschiedenen Klimazonen

Damit Passivhäuser auch in anderen Klimazonen einen hohen Komfort bzw. ein angenehmes Raumklima bieten, müssen die spezifischen Klimabedingungen berücksichtigt werden. Dies kann die Dämmdicke, die Fenster (Ausrichtung und Größe) oder auch das Lüftungskonzept betreffen. Beispielsweise ist, wie die Tabelle oben zeigt, der Wärmeschutz bzw. die Heizlast nicht in jeder Region die vorrangige Frage, sondern die Kühlung und / oder die Entfeuchtung. Ein Lüftungssystem wiederum ist dann sinnvoll, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum unter 8 Grad C oder höher als 32 Grad C liegen.Grundsätzlich ist Wärmerückgewinnung in allen kalten und in heißen Klimazonen notwendig. (siehe Passipedia). Die Beschattung war bis vor einigen Jahren eher im Mittelmeerraum bzw. in heißen Regionen notwendig, mittlerweile ist sie aufgrund der Klimakrise und damit steigenden Temperaturen auch in den meisten mitteleuropäischen Städten sinnvoll.

Die beiden folgenden Videos zeigen ganz unterschiedliche Passivhaus-Ansätze, einer in China, der zweite in Italien:

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“