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Klimapläne und Maßnahmen europäischer Städte

2.4 Berlin

Auch in Berlin führt die voranschreitende Klimaerwärmung bereits jetzt zu einer Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten und zu weniger Niederschlägen, die auch zu einer Gefährdung der Trinkwasserversorgung führen könnten. Zugleich kommt es immer wieder zu Starkregenereignissen wie beispielweise 2016.

Wie in Berlin Regenwassermanagement nach dem Prinzip Schwammstadt funktioniert, erfahren Sie im folgenden Video:

Um Klimaneutralität zu erreichen, will Berlin die Gesamtmenge der CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 60% und bis 2050 um mindestens 85% reduzieren, jeweils im Vergleich zum Jahr 1990. Zentrales Instrument der Berliner Klimaschutzpolitik ist das „Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm (BEK 2030)“, das rund 100 Maßnahmen in den Handlungsfeldern Energie, Verkehr, Gebäude und Stadtentwicklung, Wirtschaft, Private Haushalte und Konsum beinhaltet.

In der Energieversorgung sollen (erneuerbare) dezentrale Anlagen besonders gefördert und vor allem die Sektoren Strom, Wärme und Mobilität stärker miteinander verknüpft werden (BBSR). Daher ist es das Ziel, zunehmend dezentrale Versorgungssysteme, die verbrauchernah im Rahmen von Quartierslösungen organisiert sind, umzusetzen; das soll auch zu einer Erschließung von Synergien für die notwendige Energieeinsparung im Gebäudebereich sowie die Integration und Nutzung von Erneuerbaren Energien führen (siehe Züchner, B., 2020).

Darüber hinaus sollen Mieterstrominitiativen unterstützt und geeignete Stromvergütungsmodelle und Verbrauchstarife etabliert werden sowie die Rolle von Kleinstprosumern im Stromnetz gestärkt werden. (BEK 2030)

Auf Grund der städtischen Siedlungsstruktur und der topographischen Lage, wird die Solarenergie ein wichtiger Baustein der Energiewende sein. Dementsprechend sollen bis 2050 19% der Dachflächen als Solarflächen genützt werden. Wasserkraft und Windenergie dagegen werden eine untergeordnete Rolle spielen (BEK 2030).

Gebäude und Stadtentwicklung

Auch in Berlin wird der Quartiersentwicklung eine wichtige Rolle bei der Hebung von Energieeinsparpotenzialen zugesprochen (siehe auch oben), sei es durch Maßnahmen wie energetische Gebäudesanierungen oder den Aufbau von erneuerbaren Wärmenetzen; ihr Potenzial wird auch darin gesehen, dass die Umgestaltung die Chance bietet, Stadtstrukturen so zu gestalten, dass sie auch noch in Jahrzehnten unter veränderten Rahmen- bzw. Klimabedingungen funktionieren. Nicht zuletzt, wird die Quartiersebene auch als Möglichkeit gesehen, Synergieeffekte zu erzielen, vor allem dann, wenn ein möglichst ganzheitlicher Ansatz, unter Einbeziehung vieler Akteure verfolgt wird.