4.4 Umsetzung in Spanien
Aufbauend auf den Werken Cerdas wurde im Mobilitätsplan (Pla de Mobilitat Urbana – PMU, 2013-2018) der Stadt Barcelona eine Unterteilung des gesamten Stadtgebiets in insgesamt 503 Superblocks (Katalanisch Superilla, Spanisch Supermanzana) vorgeschlagen, wobei die Kommune davon ausging, dass dadurch mehr als die Hälfte der bisher von Autos genutzten Straßen für andere Nutzungen frei werden würden. Superblöcke sind ca. 400 x 400 m große Blöcke (inkl. Straßen), in denen die Autos durch ein System von Einbahnstraßen auf die äußeren Umfassungsstraßen beschränkt werden, es sei denn, die Fahrer:innen sind Anwohner:innen oder liefern an lokale Unternehmen, sie sollten jedoch eine Höchstgeschwindigkeit von 10 km/h einhalten (siehe EBRD).
Detaillierte Informationen und Zahlen zum Pla de Mobilitat Urbana – PMU, 2013-2018 finden Sie hier.
Erreicht werden sollten damit unter anderem eine Verringerung der verkehrsbedingten Luft- und Lärmbelastung sowie ein Umstieg auf nachhaltigere Transportmittel wie den öffentlichen Verkehr. In einem ersten Schritt wurden Verkehrsmaßnahmen durchgesetzt (Frey, H. & al, 2020). Sie bestanden im Kern aus der Errichtung von Diagonalsperren an bestimmten Kreuzungen, um so das Durchfahren des Superblocks für den motorisierten Individualverkehr unmöglich zu machen. Gleichzeitig wurden dadurch an den Kreuzungen neue Freiräume und Platzsituationen geschaffen. (Frey, H. & al, 2020)
- Abbildung 21: Superilla Poblenou - Cruïlla Pallars amb Llacuna
- Abbildung 22: At Poble Nou Super Block in Barcelona
- Abbildung 23: At Poble Nou Super Block in Barcelona.
In die Planung und Umsetzung waren auch die Bewohner:innen eingebunden, die vor allem Bedenken hinsichtlich der für sie als Anrainer wegfallenden Parkplätze äußerten und auch dass sie zu weit zu Fuß gehen müssten wurde eingewendet. Auch Unternehmen hatten Bedenken, dass ihre Arbeit gestört werden könnte, falls eine Einschränkung hinsichtlich einer Be- und Entladung von Waren gegeben wäre. (Frey, H. & al., 2020: 25).
Grundsätzlich ist auch zu bedenken, dass sich bei einer kleinteiligen Umsetzung des Konzeptes der Verkehr auf die umliegenden Straßen verlagert und die dort lebenden Menschen einer Mehrbelastung ausgesetzt werden.
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