Zum Hauptinhalt springen

Flächenpotenziale für Photovoltaik

In den letzten Jahren war die Aufdach-Montage die häufigste Montageart. Dies liegt unter anderem auch daran, dass diese Montageart bei Nachrüstungen bestehender Gebäude kostengünstiger ist. Bei dieser Methode werden die Module mihilfe von Gestellen oberhalb der vorhandenen Dacheindeckung befestigt. In diese Kategorie fällt auch die Flachdachmontage, bei der die Module über ein Montagesystem schräg aufgestellt werden.

Aufdach-Anlagen hatten in den letzten Jahren einen sehr hohen Anteil, erst 2019 sank der Anteil, während die freistehenden PV-Anlagen an der gesamten neu installierten Leistung deutlich zunahmen. Gesunken sind 2019 auch die fassadenintegrierten Anlagen, während der Anteil der dachintegrierten PV-Anlagen deutlich zulegen konnte (siehe Leonhartsberger, K.; Wittmann, M.; 2020). Diese Methode ist vor allem bei Neubauten mit Schrägdächern geeignet. Neuentwicklungen sind zum Beispiel Solardachziegel, die jedoch sehr kostenintensiv sind. Sie kommen meist dann zum Einsatz, wenn ästhetische Überlegungen im Vordergrund stehen.

Eine weitere Möglichkeit ist die Integration einer Anlage in die Fassade. Diese Art der Montage bietet sich vor allem für Bürogebäude mit den entsprechend großen Flächen an.

Bei Fassaden kann zwischen Warm-, Kalt- und Doppelfassaden unterschieden werden.

  • Eine Warmfassade ist eine einschalige, nicht hinterlüftete Konstruktion, die alle Funktionen (Wetterschutz, Wärmeschutz, Statik, Ästhetik) gleichzeitig übernimmt.
  • Eine Kaltfassade ist hingegen eine mehrschalige, hinterlüftete Konstruktion, wo die Außenschale den Wetterschutz und die Ästhetik übernimmt und die innere Schale statische und wärmedämmende Funktion hat.
  • Bei einer Doppelfassade wird eine zusätzliche (Glas-)Fassade vor eine (Warm- oder Kalt-)Fassade gestellt. Der entstehende Zwischenraum sorgt unter anderem für einen Ausgleich des Innenklimas und für zusätzlichen Schallschutz.

Solarmodule können bei jeder Fassadenart die äußerste Schicht ersetzen bzw. ergänzen. Das heißt, dass sie zusätzlich zur Stromerzeugung auch die Aufgabe haben, vor Witterungseinwirkungen (Regen etc.) zu schützen.

Gleichzeitig haben PV-Fassaden eine wichtige ästhetische Funktion – sie sind für alle sichtbar und geben einem Gebäude das äußere Erscheinungsbild. Solarmodule werden mittlerweile bereits in vielen verschiedenen Formen und Farben sowie auch halbtransparent angeboten, es gibt daher diverse Möglichkeiten, die Fassade eines Gebäudes kreativ zu gestalten.

Weitere Möglichkeiten, Solarmodule in senkrechte Flächen zu integrieren, sind z. B. Balkonbrüstungen, außenliegende Aufzugschächte oder verglaste Treppenhäuser. Auch Schriftzüge auf der Fassade können aus Solarmodulen gefertigt werden.

Die Einschätzung, dass der Stromertrag aus einer senkrechten Solarfläche grundsätzlich geringer sein muss als der aus einem Schrägdach, kann nicht aufrechterhalten werden.

Modellierungen zeigen, dass das theoretische Flächenpotenzial an Fassaden höher ist, als jenes auf Dächern; vor allem die Installation an Fassaden großer Gebäude wie Produktionshallen, Bildungseinrichtungen, öffentlichen Gebäuden oder auch Wohnkomplexe würde sich lohnen. (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, 2021).

Zu achten ist in jedem Fall auf die Planungskriterien: Nutzung von Flächen, die nicht nach Norden ausgerichtet sind und nicht ständig verschattet sind, sowie ausreichende Hinterlüftung (die bei Kalt- und Doppelfassaden ohnehin bereits gegeben ist).

In den nachfolgenden Unterkapiteln zeigen wir, welche Möglichkeiten sich sonst noch bieten, um PV-Anlagen zu installieren.

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“