5.5 Gebäudetechnische Maßnahmen
Den Bauherr*innen sollte die Möglichkeit gegeben werden, die Gebäudetechnik systemoffen zu gestalten. Es wurde allerdings im Sinn des Klimaschutzes kein Gasnetz mehr in das Gebiet verlegt. In den meisten Gebäuden wurden folgende Systeme verbaut:
- Heizung und Warmwasserbereitung: Die Wärmebereitstellung erfolgt über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit einem Primärkreis über Bohrsonden und einem heizseitigen Flächenheizsystem. Das System ermöglicht eine Jahresarbeitszahl für das Heizen im Bereich von 3,5 bis über 4, im Mittel bei 3,8. Für die Warmwasserbereitung liegt die Jahresarbeitszahl im Mittel bei 3,2. Sehr gute Anlagen können bessere Werte erzielen.
- Kühlung: Zusätzlich wird kostengünstig eine Temperierung im Sommer ermöglicht mittels Übertragung der Erdkühle auf den Heizkreis. Primärkreise wurden vorrangig durch Bohrsonden gewährleistet. Die Temperaturen in den Gebäuden können in Hitzeperioden um 2 bis 4 Kelvin gesenkt werden. Zugleich wird dadurch der Primärkreis regeneriert.
- Lüftung: Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung mit einem Wärmebereitstellungsgrad von 85 bis über 90 Prozent wurden für alle Gebäude vorgegeben, um einerseits für den niedrigen Heizwärmebedarf zu sorgen, auf dessen Basis die Plusenergiebilanz möglich war. Die Bewohner*innen wollen die Anlagen heute vor allem wegen des hohen Komforts nicht mehr missen.
- Photovoltaik: Bei den meisten Gebäuden wurden die Module mit flacher Neigung von 10 bis 15 ° in Ost-West-Richtung ausgerichtet. Dadurch kann bei Zweigeschossigkeit sehr einfach eine Plusenergiebilanz erzielt werden. Gefordert wurde bei Einfamilienhäusern ein Mindestertrag von 55 kWh pro m² Wohnfläche, bei Reihen- und Mehrfamilienhäusern mindestens 45 kWh/m² Wohnfläche.
Um einen Blick auf die aktuelle Situation der Bebauung und der PV-Anlagen zu erhalten, kann in üblichen Suchmaschinen nach einer Straße im Gebiet gesucht werden (z. B. Pätzoldweg, 91056 Erlangen).