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Wie wird das Dach saniert?

Im Dach können hohe Dämmschichtdicken erreicht werden (25 bis über 40 cm). Die genaue Art und Stärke der Dämmung hängt unter anderem vom Gebäudebestand ab. Altbauten weisen entweder Schrägdächer (als Sparrenkonstruktion), Mansarddächer (ebenfalls als Sparrenkonstruktion) oder Flachdächer auf.

Für die Dämmung von Sparrenkonstruktionen gibt es die Möglichkeiten der Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung, oder man kombiniert zwei oder drei dieser Varianten, um möglichst hohe Dämmschichtdicken zu erreichen.

Die Dämmkonstruktion kann bei Sparrendächern mit verschiedenen Varianten angebracht werden: durch Aufdopplung, seitliches Anlaschen von Bohlen, (Halb-)I-Profile oder durch Abhängung. Bei der Anbringung von zusätzlichem Gewicht auf die Dachkonstruktion muss immer die Statik beachtet werden bzw. ein(e) StatikerIn hinzugezogen werden.

Bei der Aufsparrendämmung wird die Dachkonstruktion nach oben hin aufgedoppelt. Dafür muss die Dachdeckung entfernt werden. Die Aufsparrendämmung bietet sich daher dann als Variante an, wenn die Dachdeckung ohnehin erneuert wird und wenn die Statik diese Konstruktion zulässt.

Für einen sachgerechten Dachaufbau müssen die einzelnen Schichten aufeinander abgestimmt werden.

Bei der Zwischensparrendämmung wird der Dämmstoff zwischen den Dachsparren eingebracht. Diese Variante der Dachdämmung allein reicht normalerweise nicht für eine hocheffiziente Sanierung aus, da die Sparrenhöhe vieler Bestandsgebäude nur circa 14 cm beträgt.

Die Untersparrendämmung wird von innen angebracht. Daher empfiehlt sich diese Variante im Zuge eines ohnehin stattfindenden Dachausbaus. Die Sparrenkonstruktion wird nach unten hin aufgedoppelt/abgehängt, was den Innenraum verkleinert.

Sinnvoll ist die Verbindung mit der Zwischensparrendämmung. Gegebenenfalls kann bei einer späteren Dachneueindeckung zusätzlich nach oben aufgedoppelt werden.

Ziel ist es, eine möglichst dicke Dämmschicht mit U-Werten im Bereich von 0,18 bis 0,10 W/m²K zu erreichen, dazu sollten die verschiedenen Varianten der Sparrendämmung kombiniert werden.

Flachdächer werden mittels Aufdopplung saniert. Entweder die neue Dämmschicht wird auf die alte Dämmung aufgebracht, oder es wird gleich die gesamte Dämmung erneuert. Es kann eine Kaltdachkonstruktion mit zusätzlicher Hinterlüftungsebene zur Abdichtungsschicht erstellt werden oder ein Warmdach mit Bitumen- oder Folienabdichtung.

Materialien für die Dachdämmung

Die Auswahl der Materialien hängt von den jeweiligen Aufgabenstellungen ab. Bei Dachkonstruktionen in Holzbauweise empfehlen sich Dämmstoffe in Form von Matten oder als Einblasdämmung. In vielen Fällen kommen Mineralwollplatten oder Zelluloseeinblasdämmung zum Einsatz. Für Aufdachdämmungen und Flachdachdämmung sind feste Dämmplatten vorteilhaft.

Baupraxis der Dachdämmung

Auch im Dachbereich müssen mögliche Wärmebrücken reduziert werden. Diese können sich bei der Dachdämmung durch den Trauf- und den Ortganganschluss sowie die Einbindung der Giebel- sowie Innenwände, Kamine und andere Konstruktionen auf dem Dach ergeben.

Es können auch punktförmige Wärmebrücken auftreten, wie beispielsweise durch Satellitenschüsseln, die eine durchgängige Dämmschicht beeinträchtigen.

Bei einer Zwischensparrendämmung ergeben sich Wärmebrücken durch die in der Dämmebene liegenden Sparren selbst und müssen bei der U-Wert-Berechnung berücksichtigt werden. Bei der Untersparrendämmung können Wärmebrücken dort entstehen, wo Wände bis zu den Sparren und damit in die Dämmschicht hinein reichen. Eine Aufsparrendämmung erzeugt weniger Probleme in Bezug auf Wärmebrücken.

Die luftdichte Ebene wird beim Dach prinzipiell auf der warmen Seite, also auf der Innenseite der Dämmung ausgeführt. Das ist bei der Aufsparrendämmung einfach möglich, bei einer Zwischensparrendämmung, die von oben eingebracht wird, ist es jedoch schwieriger, da eine Folie über und zwischen den Sparren verlegt wird und an diesen nun die Gefahr von Kondensation besteht. Bei der Untersparrendämmung können eventuell Wände, die bis zu den Sparren reichen, die luftdichte Ebene unterbrechen.

Bei einem diffusionsdichten Dachbau ist eine lückenlose Luftdichtheit von besonderer Bedeutungfür die konstruktive Funktionsfähigkeit der Konstruktion.

Wenn das Dach zunächst nur als Einzelmaßnahme saniert wird, sollten dennoch in Hinblick auf zukünftige Sanierungsmaßnahmen bereits die Anschlussdetails passend vorbereitet werden. So können zur Außenwand ausreichende Dachüberstände an Traufe und Ortgang vorbereitet werden, gegen die später die Dämmung geführt wird. Dabei sollte aus gestalterischer Sicht darauf geachtet werden, dass im letztendlich fertigen Zustand eine stimmige Detailsituation gegeben ist. Selbstverständlich muss bei diesen Anschlüssen bereits im Vorfeld die Wärmebrückensituation bedacht werden.

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